Montessori-Schule beklagt hohe Hürden beim weiteren Ausbau

Für die Grund- und weiterführende Schule müssen die Eltern ihr Kind jeden Tag nach Ingolstadt fahren. 20 der 489 Schüler an der Johann-Michael-Sailer-Schule beim Westpark kommen aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Auf 75 freie Plätze der ersten Klasse kamen im vergangenen Jahr 130 Bewerbungen. "Der Bedarf ist da", sagt Sekretärin Kerstin Kobs.

Das hat der Andrang beim Tag der offenen Tür am Samstag gezeigt. Es kamen so viele Eltern mit ihren Kindern zu dem bunten Programm samt Musik-Vorführungen und einem Bewegungsparcours, dass die Info-Broschüren mit dem Programm in Windeseile vergriffen waren - und kurzerhand nachgedruckt werden mussten.

Die Verantwortlichen würden die Schule Kobs zufolge gerne ausbauen, doch die Hürden dafür seien hoch. "Ob wir eine Genehmigung bekommen, ist offen", sagt die Schul-Sekretärin. Und das, obwohl die Nachfrage ungebrochen stark ist. Für die fünfte Klasse etwa gibt es auf drei Plätze 50 Anfragen.

Paulig signiert sein "Kinderversteherbuch"

Mit Professor Peter Paulig war auch ein prominenter Mitbegründer der Johann-Michael-Sailer-Schule gekommen. Im Obergeschoss signierte der "Anwalt der Kinder" sein druckfrisches "Kinderversteherbuch" (bei Pattloch erschienen). Paulig ist ein Vertreter der Reform- und Montessori-Pädagogik und kämpft auch mit seinen 77 Jahren unermüdlich für die Rechte der Kinder. "Kein Kind ist als Trotzkopf, Faulpelz, Lügner, Dieb oder Amokläufer geboren worden", sagte der Lehrer und Eichstätter Pädagogik-Professor. Der Wertewandel in den vergangenen 30 Jahren sei enorm und es fehle vor allem die soziale Erfahrung. Der Vater von sechs Kindern sowie Großvater von fünfzehn Enkeln macht in seinem leicht verständlichen Lesebuch jungen Eltern Mut zur Erziehung. Die Anregungen sind die Ergebnisse aus vielen Kursen mit Eltern. Ein Buch aus der Praxis für die Praxis.