Wiedereröffnung in Neuburg: Luftikus bietet wieder Heimat für acht Kinder
Die Kindertagesstätte Luftikus des Neuburger Geschwaders wurde wieder eröffnet. Was sich in der Zwischenzeit getan hat.
Im Sturm übernahmen die Kleinen am Donnerstag ihre wieder eröffnete Heimat in der Kindertagesstätte Luftikus der Wilhelm-Frankl-Kaserne in Neuburg. Nach eineinhalb Jahren Stillstand konnte die Kita, die bereits von 2014 bis 2019 in Betrieb war, ihre Betreuungsarbeit wieder aufnehmen. Vorausgegangen war viel Koordinationsarbeit zwischen dem Geschwader, dem Jugendamt, dem Bundeswehrdienstleistungszentrum und dem Bundesministerium der Verteidigung.
Kita Luftikus in Neuburg hat wieder geöffnet
Corona hatte für den Stillstand gesorgt – nun spielen endlich wieder Kinder in der Kaserne, die von Iliana und Stefanie Becker betreut werden. Das Mutter-Tochter-Duo hat langjährige Erfahrung in der Kinderbetreuung. Und die Plätze in der Kaserne sind auch von Nichtangehörigen des Geschwaders heiß begehrt, wie die Anmeldungen gezeigt haben. Momentan haben sogar alle Eltern beruflich mit der Bundeswehr nichts zu tun. Zum Ende des Schuljahres werden vier der Kinder die Tagesstätte in Richtung Kindergarten verlassen. Dann werden Kinder von Geschwaderangehörigen die Nachfolge antreten.
Zu dieser Eröffnung wollte auch Michael Gruhn von der Beauftragtenstelle für Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Bundesministerium für Verteidigung dabei sein und besuchte den Standort. „Diese Einrichtung ist eine unserer Vorzeige-Kitas und zudem war sie eine der ersten in der Bundeswehr.“ Insgesamt betreibe die Bundeswehr, so der Regierungsdirektor, an 16 Standorten solche Kitas und verfügt in ihnen über insgesamt 130 Plätze. Zusätzlich werden etwa 1100 Belegplätze in örtlichen Einrichtungen angemietet. Dazu Gruhn: „Wir wollen die Attraktivität der Bundeswehr als Arbeitgeber stärken und sehen eine große Nachfrage solcher Angebote.“
Kita-Plätze sind in Neuburg Mangelware
Kita-Plätze sind gefragt und in Neuburg nach wie vor Mangelware. Obwohl die Nachfrage im Corona-Jahr nachgelassen hat, wie Marion Seibold vom Jugendamt bestätigte. Es werde in den Kommunen immer noch viel gebaut, um die Kinder, die momentan noch in der einen oder anderen Übergangsunterkunft betreut werden, auch in Containern, in festen und zweckmäßigen Gebäuden unterzubringen. „Wir haben noch jedes Kind untergebracht und dennoch ist jeder Platz, der geschaffen wird, wichtig.“ Seibold denkt schon weiter, denn 2026 soll ein Anrecht auf Betreuung auch für Grundschulkinder geschaffen werden.
Während der Schließung der Kita Luftikus betreuten die Beckers die Kinder als Tagesmütter zuhause. Nun können die Kleinen bis zum Alter von drei Jahren wieder auf rund 110 Quadratmetern spielen, toben, essen und schlafen. Dazu kommt ein gesicherter Außenbereich, für den die Soldaten des Geschwaders einen Sandkasten und Tischbänke gestiftet haben.
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