Neue Galerie in der Altstadt
Ingolstadt Das neue Zuhause des preisgekrönten Ingolstädter Designbüros und Künstlerkollektivs xhoch4 liegt mitten in der Altstadt: Am Freitagabend wurde die Galerie, die zugleich als Büro und Verkaufsladen dient, in der Kupferstraße eröffnet. Den Anfang im Ausstellungsreigen macht Bartholomäus Durynek mit großformatigen Bildern, die sich motivisch Indien widmen. Alle sechs bis acht Wochen will xhoch4 - bekannt durch die Werbekampagnen für das Theater Ingolstadt - hier neue Werke präsentieren.
Mit der kleinen aber feinen Galerie mitten in der Altstadt definiert xhoch4 seine Rolle in der Heimatstadt neu. Im September haben die Designer den Schritt nach München gewagt, wo sie bereits erfolgreich neue Aufträge bearbeiten. Dazu gehört das Logo für den 250. Geburtstag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und das Erscheinungsbild für die Oberbayerischen Kulturtage, die im Sommer kommenden Jahres in Starnberg über die Bühne gehen.
Mit dem Standort in der Kupferstraße bekennen sich René Arbeithuber, Boris Schmelter, Daniel Lange und Christian Bolza auch weiterhin zu ihren Wurzeln. Das xhoch4-Kernteam ist künstlerisch in der Graffiti-Szene groß geworden. In Ingolstadt haben sie sich mit einer jährlichen Kunstausstellung im Klenzepark oder in der Galerie im Keller des ehemaligen Audi-Werksgebäudes an der Esplanade einen Namen gemacht. Sie stecken hinter dem Erscheinungsbild der meisten städtischen Museen und geben regionalen Firmen ein Gesicht.
Künstlerisch tragen die xhoch4-ler längst eigene Handschriften, die nur noch marginal an die Anfänge des Graffiti erinnern. Das gilt auch für Bartholomäus Durynek, der als Erster in Ingolstadt ausstellt. Er steht vor "Krieg der Welten" - einem der großformatigen Bilder - und rekapituliert seinen Werdegang: "Meine Eltern sagen, dass ich schon immer gemalt habe." Seit sieben Jahren betreibt der gebürtige Pole die Malerei intensiv. Jeden Tag arbeitet er in seinem Atelier in Eichstätt, immer auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten.
In all den Jahren hat der Autodidakt eine ganz eigene Mischtechnik entwickelt: Neben Öl, Acryl und Dispersionsfarbe kommen darin auch flüssiges Silikon oder Mehl vor. Oft übermalt er ein Bild zehnmal. Im Mittelpunkt der ausgestellten Bilder steht Indien: Gegenüber der verstörenden Collage "Krieg der Welten" ist etwa sein indischer Bauer vor einem eigenwilligen Tapetenmuster zu sehen.
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