Unternehmerin in einem Männerberuf
Lichtenau Mitte Dezember wunderte sich Carola Greiner-Bezdeka über einen Brief vom Bundespräsidialamt. Was will das Amt von einem mittelständischen Elektrounternehmen? Nichts, denn das Berliner Amt wollte etwas von ihr. Der Brief enthielt die Einladung zum Neujahrsempfang des Bundespräsidenten am 11. Januar im Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten.
Doch wie kommt man zu einer solch großen Ehre? Der Brief lieferte die Auflösung der Frage gleich mit. Die Unternehmerin wurde eingeladen, weil sie eine engagierte Unternehmerin in einem Männerberuf sei und damit eine Vorbildfunktion für Mädchen und Frauen habe.
Rückblick: Mit 16 Jahren, nach erfolgreichem Abschluss der Mädchenrealschule, wollte Carola Greiner-Bezdeka Elektroinstallateurin werden. Der elterliche Betrieb bot sich an, aber Vater Rudolf Greiner stand dem Vorhaben sehr distanziert gegenüber. Da sie nicht bei der direkten Konkurrenz lernen wollte, hörte sich um und fand in Kipfenberg eine Lehrstelle. Sie zog ins Altmühltal und musste sich erst einmal kräftig umstellen. Immerhin kam sie von einer wohlbehüteten Mädchenrealschule und lernte nun die raue Männerwelt auf dem Bau kennen. Durchsetzungsvermögen war gefragt - und das hatte sie. Auch in der Berufsschule in Eichstätt war sie das einzige weibliche Wesen in der Klasse und musste sich so manchen kernigen Spruch anhören. Doch Carola Greiner-Bezdeka setzte sich im Beruf und in der Berufsschule durch, eroberte ihren Platz und wurde anerkannt. Nach der Gesellenprüfung, für deren hervorragenden Abschluss sie einen Staatspreis erhielt, stieg sie in den elterlichen Betrieb ein. Mit 23 Jahren ging sie dann nach München auf die Meisterschule und absolvierte, wieder als einzige Frau, die Prüfung zur Elektro-Meisterin. "Man wurde schon komisch angeschaut, wenn bei Besprechungen eine Frau auftauchte", erinnert sie sich schmunzelnd.
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