Wenn Kinder ungetauft sterben: Neuburger Seelsorger erzählen
Plus Jahrhundertelang verwehrte die katholische Kirche ungetauften Kindern das Tor zum Himmel. Doch viele Eltern betrieben einen großen Aufwand, um ihren Kindlein den Eintritt doch noch zu ermöglichen. Wie das heute ist.
Es wird dunkel gewesen sein, als der Mann das Loch ausgrub. Neben ihm lag, in Tüchern gewickelt, ein totes Kind. Gerade dem Schoss der Mutter entsprungen, tat es seinen letzten Atemzug – noch bevor es getauft werden konnte. Es starb mit dem Makel der Erbsünde behaftet, darf also nicht in der geweihten Erde des katholischen Friedhofs bestattet werden und wird auch keine selige Bleibe im Jenseits haben. Ein Gedanke, der Eltern erschaudern lässt.
Deswegen machte sich der Mann auf den Weg zur Kirche, grub mit bloßen Händen die Erde an der Kirchenmauer beiseite, legte sein totes Kind hinein und sprach ein letztes Gebet. Das war das einzige, was er für sein Neugeborenes tun konnte. Was bleibt, ist die Hoffnung, dass das Regenwasser, das vom Kirchendach hinunter rinnt und auf die Erde tropft, geweiht ist und der dort begrabene Säugling doch noch Erlösung findet.
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