Zahlenspiele bei den Ingolstädter Panthern
Neun Spiele, 14 Punkte, Platz fünf - so lautet die faktische Bilanz der Ingolstädter Panther nach dem hart umkämpften 5:4-Sieg gegen die Krefeld Pinguine am Sonntagabend. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann, wäre da nicht dieser eine kleine Schönheitsfehler.
Denn es war bereits der fünfte Erfolg, den der ERC erst in der Verlängerung einfahren konnte und somit nur zwei statt drei Punkte auf dem Konto verbuchen durfte. Das ist nicht nur DEL-Spitze, sondern es sind auch fünf Punkte, die den Panthern dabei durch die Lappen gingen. Und exakt diese fünf Punkte trennen Ingolstadt derzeit noch von Tabellenführer Frankfurt.
So konnte sich auch ERC-Stürmer Christoph Melischko nicht so richtig über den Sieg freuen. "Heute haben wir sicherlich einen Punkt verloren. Dafür haben wir in Hamburg zwei gewonnen, die eigentlich schon weg waren", zeigte sich der Stürmer nach der Partie nur mäßig zufrieden. Zwei Punkte gewonnen oder einen verloren? Eine Frage wie ein zweischneidiges Schwert, findet auch Scott Ferguson. "Man kann das natürlich immer positiv und negativ sehen. Aber wir sollten uns über den Sieg freuen", sagte der Verteidiger und erhielt dabei Unterstützung von seinem Teamkollegen Melischko: "Wir hätten ja auch verlieren können. Aber das sind genau die Punkte, die am Ende der Saison wichtig werden."
"Vier Tore sollten reichen, um ein Spiel zu gewinnen"
Bis dahin ist es jedoch noch ein weiter Weg. Ein Weg, auf dem für Ron Kennedy und seine Spieler noch einige Arbeit ansteht. Das wurde auch beim Spiel gegen Krefeld deutlich. "Das große Problem war heute eindeutig unsere Verteidigungsarbeit. Vier Tore sollten eigentlich reichen, um ein Spiel zu gewinnen", erklärte Stürmer Brad Leeb. Doch auch im Angriff haperte es zeitweise an der Durchschlagskraft gegen die, zu Beginn der Partie, zum Teil unsicher wirkenden Krefelder Abwehrreihen. "Wir wollten heute zu schön spielen. Scheibe tief, ein Pass hier, noch ein Pass da - jeder hat versucht, es besonders gut zu machen", analysierte Kapitän Glen Goodall. Das müsse in den kommenden Spielen besser werden, so der 37-Jährige.
Gelegenheit dazu haben die Panther schon heute Abend. Um 19.30 Uhr tritt der ERC dann in Mannheim gegen den amtierenden Meister an. Von der letztjährigen Form sind die Adler derzeit aber noch weit entfernt: Sechs Niederlagen in acht Spielen sprechen eine deutliche Sprache. "Mannheim ist momentan sicherlich etwas angeschlagen, aber vielleicht macht sie gerade das auch besonders gefährlich für uns", warnt ERC-Geschäftsführer Stefan Wagner: "Wir müssen uns gegen Mannheim insgesamt besser präsentieren als gegen Krefeld. Da haben wir uns vom Gegner richtig einlullen lassen."
Das Problem: Zumindest personell werden die Panther in Mannheim schwächer antreten müssen. Neben den langzeitverletzten Doug Ast und Matt Higgins fallen wohl auch Yorick Treille (Sprunggelenksverletzung) und Dustin Wood (Schulterprellung) aus. Medizinische Untersuchungen am gestrigen Dienstag ergaben zwar keine schwerwiegenden Verletzungen, einen Einsatz der beiden gegen die Adler hält Geschäftsführer Wagner jedoch für sehr unwahrscheinlich. Stürmer Thomas Jörg, der wegen eine Knieprellung schon gegen Krefeld fehlte, wird hingegen wohl wieder auflaufen können. Bleibt neben dem personellen Problem nur noch das spielerische. Doch dafür hat Kapitän Goodall eine mögliche Lösung: "Wir haben schon oft gezeigt, dass wir gegen gute Mannschaften deutlich besser spielen." Bleibt für die Panther nur zu hoffen, dass Mannheim auch gut genug ist.
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