Klosterwirtschaft in Karlshuld schließt nach fünf Jahren
Mit einem Post in den sozialen Medien verkündet Wirt Jürgen Meier das Aus der Traditionsgaststätte in Karlshuld. Das Bedauern in der Donaumoosgemeinde ist groß.
Tische und Stühle stehen noch draußen, auf den ersten Blick sieht es aus, als hätte die Klosterwirtschaft in Karlshuld nur Ruhetag. Doch ein unscheinbarer Zettel an der Tür belehrt eines Besseren: „Geschlossen“. Dass das endgültig sein wird, geht allerdings auch daraus nicht hervor. Auf seiner aktuell nicht mehr erreichbaren Facebookseite teilte Klosterwirt Jürgen Meier jedoch mit, das Traditionslokal müsse nach knapp fünf Jahren aufgeben und dankte seinem Team, dass es bis zuletzt mitgekämpft habe. Steigende Einkaufs- und Energiepreise sowie Corona-Hilfen in Höhe von 22.000 Euro, die er zurückzahlen müsse, hätten das Ende besiegelt. Was allseits großes Bedauern auslöste, nicht nur bei der Stammkundschaft.
Bürgermeister bedauert Schließung der Klosterwirtschaft in Karlshuld
„Das ist sehr schade für Karlshuld, denn die Klosterwirtschaft unter Jürgen Meier war eine kulinarische Bereicherung für unsere Gemeinde“, bedauert Bürgermeister Michael Lederer. „Sie hat unserer Gastronomie gutgetan und auch Gäste aus dem Umland nach Karlshuld gebracht." Tatsächlich war die Klosterwirtschaft seit dem gemeinsamen Sieg mit dem Gasthaus Spitzer in der Testessen-Doku-Soap „Mein Lokal, dein Lokal“ weit übers Donaumoos hinaus bekannt geworden, ohne Reservierung war oft kein Platz zu bekommen. Weshalb Lederer sich das Ende nicht ganz erklären kann. „Von den Gästezahlen her ist es für mich nicht nachvollziehbar“, meint der Gemeindechef. „Das war eine gut gehende Wirtschaft, es war immer etwas los." Der Wirt hätte gute Ideen gehabt, vom Weinfest über Livemusik bis Public Viewing, die Speisekarte sei klein aber fein, das Essen sehr gut gewesen.
Lederer hofft nun, dass es den Inhabern des Gebäudes gelingen wird, einen ähnlich ausgerichteten neuen Gastronomen zu finden. Leicht wird es nicht, den Meiers gelungene Mischung aus gut bayerisch-bürgerlicher Küche und internationalem Einschlag dürfte selten sein. Von den Eigentümern ist derzeit keine Stellungnahme zu bekommen, da sie selber noch nicht wüssten, wie es mit dem früheren Kloster weitergeht. Klosterwirt Jürgen Meier befindet sich im Krankenhaus und ist daher auch nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
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