Aus alt mach neu: Neues Bibliothekssystem für die Staatliche Bibliothek
Weil die Neuburger Staatsbibliothek ein neues System bekommt, ist die Benutzung in den kommenden Wochen eingeschränkt. Das erwartet die Besucher.
Zum 27. Juni 2024 wird an der Staatlichen Bibliothek Neuburg das nach mehr als zwei Jahrzehnten in die Jahre gekommene Bibliothekssystem SISIS Sunrise durch die Software Alma/PrimoVE von Ex Libris abgelöst. Ein Großteil der Betriebsabläufe der Bibliothek in der Altstadt wird über diese Software gesteuert, angefangen von der Erwerbung und dem Nachweis der Bestände, über die Verwaltung in unseren Magazinen und Lesesälen, bis hin zum OPACplus, dem Rechercheinstrument für die Nutzerinnen und Nutzer, und schließlich zur Ausleihe.
Von daher greift der Wechsel einer solchen Software tief in alle Arbeitsabläufe ein und ist mit einem größeren Aufwand verbunden, der über die Bereitstellung neuer Softwareversionen, wie man sie sonst kennt, weit hinausgeht. Leider sind damit Betriebseinschränkungen verbunden.
Neuburger Staatsbibliothek erhält neues Betriebssystem
Die folgenden Einschränkungen gelten jeweils ab dem genannten Datum bis zur Betriebsaufnahme des neuen Systems:
- 6. Mai: Einstellung der Fernleihe und Einstellung der Ausleihen aus unseren Partnerbibliotheken; es kann auch vereinzelt zu Einschränkungen bei der Bestellung von Medien vor Ort kommen.
- 17. Juni: Einstellung von Ausleihbetrieb und Benutzeranmeldung: Medienausgabe, -rückgabe sowie Anmeldung geschlossen. Einstellung der Recherchemöglichkeit im OPAC der Staatlichen Bibliothek Neuburg an der Donau.
- Ab 27. Juni: werden wieder alle Services zur Verfügung stehen.
Zur Geschichte der Staatlichen Bibliothek Neuburg: Am 28. April 1803 beschloss Kurfürst Max IV. Joseph, in den Städten Straubing, Amberg und Neuburg sogenannte „Provinzialbibliotheken“ errichten zu lassen, „nicht allein für die Schulen, sondern auch zum Gebrauche Unserer Staatsdiener“, also der Allgemeinheit. Schon zwei Wochen später konnte die damalige Landesdirektion einen Vorschlag für die Unterbringung der Bibliothek im ehemaligen Bruderschaftshaus am Karlsplatz vorbringen. Für die Einrichtung der Bibliothek war allerdings der Einbau eines Bibliotheksgestühls notwendig. Es sollte daraufhin noch über ein Jahr dauern, bis das Bibliotheksgestühl aus dem aufgelösten Kloster Kaisheim von Donauwörth aus über die Donau nach Neuburg verschifft wurde. 1806 folgte dann das Gestühl aus dem Kloster Obermedlingen. Ein Großteil des historischen Buchbestandes der Bibliothek stammt aus säkularisierten Klosterbibliotheken (Kaisheim, Obermedlingen, Dietramszell, Maria Medingen, Nieder- und Oberaltaich, Pielenhofen, Raitenhaslach und dem Jesuitenkolleg Neuburg) sowie aus Dubletten aus der Hofbibliothek in München, der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek.
Die Staatliche Bibliothek heute: Der Bestand der Bibliothek umfasst heute rund 55.300 Medien, überwiegend Bücher, Zeitschriften und elektronische Medien. Der Altbestand von rund 35.000 Bänden vor 1800 umfasst einige Handschriften, 554 Inkunabeln und als besonders wertvollen Sonderbestand über 600 Bände aus dem Besitz des berühmten Augsburger Humanisten Hieronymus Wolf (1516-1580). Im historischen Bibliothekssaal befinden sich rund 11.500 Bände. Damals wie heute hat die Staatliche Bibliothek Neuburg als regionale Staatliche Bibliothek die Aufgabe, die Region Neuburg-Schrobenhausen mit Literatur zu versorgen. Einen besonderen Sammelschwerpunkt bildet die Literatur aus und über die Region. (AZ)
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