Neuburger Apostelkirche verabschiedet Pfarrer Jens Hauschild in den Ruhestand
Jens Hauschild sagt der evangelischen Apostelkirche Ade. Emotionaler Gottesdienst mit Musik, Kindern und 15 Pfarrern. Der neue Seelsorger soll bald kommen.
Für Pfarrer Jens Hauschild war es „wie Weihnachten“. Mit einem großen Bahnhof sagte die evangelische Apostelkirche Ade. Nach fünf Jahren in Neuburg geht Jens Hauschild nun in den Ruhestand. Die Stimmung beim Abschied am Sonntag ließ darauf schließen, dass er ein ganz besonderer Pfarrer ist.
Seine Rhetorik ist Extraklasse. Er kann auch zuhören und Menschen überzeugen. Er predigte und sang für die Neuburger Brückengegner im Auwald. Seine Dienst- und Lebensstationen machten den Lübecker zum Weltbürger. Er studierte in München und Hamburg. Von seiner ersten Station Schaumburg-Lippe aus schickte ihn der Landesbischof nach Papua-Neuguinea. Er sprach über Jesus mit Einheimischen, „die vor Jahren noch Menschenfresser gewesen waren“. Jens Hauschild arbeitete weitere sechs Jahre in Namibia/Afrika, war zwölf Jahre Militärpfarrer, davon ein Jahr in Afghanistan.
Es ging zurück nach Niedersachsen und dann fünf Jahre nach Bayern – in die Neuburger Apostelkirche im Ostend. Es sei nicht nur ein guter Abschluss seiner Dienstzeit gewesen, „es war das Sahnehäubchen“. Den Besuchern in der überfüllten Apostelkirche rief er zu, es sei eine der schönsten Zeiten seines Lebens gewesen. Er bedankte sich dafür und „für ein von Gott und seiner Liebe gesegnetes Leben.“
Neuburger Pfarrer Jens Hauschild geht in den Ruhestand
„Wir hätten dich gerne länger behalten“, sagte Pfarrer Steffen Schiller von der Christuskirche seinem Kollegen. Er gehörte zu den 15 Pfarrern und Pfarrerinnen, die Hauschild beim emotionalen Abschiedsgottesdienst begleiteten. „Das Leben ist schön“, sangen die Kindergartenkinder, die Gemeinde „Vertraut neuen Wegen“ und der Posaunenchor spielte „Bleib geschützt“.
Zum Abschied gehört die offizielle Entpflichtung des Pfarrers. Diese Aufgabe übernahm Dekan Thomas Schwarz nicht ohne Wertschätzung des künftigen Ruhestandspfarrers. Jens Hauschild habe die wichtigsten und notwendigen Dinge „wie selbstverständlich erledigt“, so der Dekan. Vor allem aber sei er der Gemeinde mit Herzblut, gegenseitiger Wertschätzung und offenen Predigten begegnet. Damit habe er einen gedeihlichen Rahmen für alle Beteiligten geschaffen. Auch die Sanierung des Gemeindehauses könne sofort losgehen, wenn die Grundstücksfrage geklärt sei. Die freie Pfarrerstelle soll bald besetzt werden. Die Vertretung in der Vakanz übernehmen Steffen Schiller und Ruhestandspfarrer Markus Herrgen (Ingolstadt).
Landrat Peter von der Grün sagte im Namen des Landkreises Danke, „weil Sie die Menschen inspiriert und geleitet haben“. Vertrauensmann Bernd Dausend zeigt sich angetan von„ Pfarrer Hauschilds großartigem Engagement“. Viele weitere Dankesredner folgten, bis sich das Jens und Regine Hauschild im Gemeindesaal von vielen Freunden und Bekannten mit Händedruck verabschiedete.
Aus der Welt sind sie nicht. Das Ehepaar Hauschild hat letzte Woche das Pfarrhaus geräumt und eine Wohnung in Vohburg bezogen. Dort sind sie den Töchtern und Enkelkindern näher. Nach einigen Ruhetagen geht es bald mit dem neuen Wohnmobil nach Italien. „Ein Sabbatical möchte ich schon machen“, verrät Jens Hauschild. Aber danach wird er als Pensionär wohl bald wieder taufen, trauen und Gottesdienste halten.
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