Denkbare Visionen
Christoph Schmid hält mehr Zusammenarbeit mit anderen Dörfern für vorstellbar, etwa gemeinsame Gewerbegebiete
Alerheim Voll besetzt war der Saal der Brauereigaststätte bei der diesjährigen Bürgerversammlung in Alerheim. In einem fast zweistündigem Power-Point-Vortrag, der in jeder Phase hochspannend und informativ war, erläuterte Bürgermeister Christoph Schmid den Bürgern Fakten und Zahlen aus dem abgelaufenen Jahr sowie die zu erwartenden für das laufende Jahr 2012.
Aber nicht nur nüchterne Zahlen, sondern auch Visionen erläuterte der Bürgermeister den Zuhörern. So sei es seiner Meinung nach durchaus denkbar, in absehbarer Zeit das eigene Gewerbegebiet nicht mehr zu erweitern. Statt 250000 Euro in ein neues Gewerbegebiet zu stecken, könnte sich die Gemeinde für etwa 60000 Euro in das bestehende Gewerbegebiet der Gemeinde Wechingen im Ortsteil Fessenheim einkaufen und von dort die Gewerbesteuer bekommen. Im Rahmen der „Integrierten ländlichen Entwicklung“ sei das durchaus denkbar und würde sich auch wie manch anderes Projekt, das die Gemeinden einzeln nicht stemmen könnten, gemeinsam rechnen.
Seniorenfahrdienst gemeinsam finanzieren
Schmid nannte dafür einige Beispiele unter anderem mit Blick auf die „Demografische Entwicklung“. Keine Gemeinde – ob Alerheim, Wechingen oder Deiningen – werde es sich wohl leisten können, einen Seniorenfahrdienst bereitzustellen. Wenn sich aber diese Gemeinden zusammentäten, wäre es durchaus vorstellbar, Menschen über 80 Jahren ein solches Angebot zu machen. Alerheim habe momentan eine sehr positive Kassenlage, informierte Bürgermeister Schmid. Hohe Investitionen in die Infrastruktur und gleichzeitige Schuldentilgung seien möglich. Man könne gar darüber nachdenken, laufende Darlehen komplett zu tilgen und somit Zinsen zu sparen. Zu verdanken sei das zum größten Teil den deutlich gestiegenen Gewerbesteuereinnahmen. Daher bedankte sich Schmid ausdrücklich noch einmal bei den Gewerbetreibenden für ihr Engagement in Alerheim und seinen Ortsteilen.
Schadstoffe durch Trocknungsanlage?
Beim Tagesordnungspunkt „Fragen, Wünsche und Anregungen“ stand ein Thema im Mittelpunkt: die gelegentlichen Geruchsbelästigungen durch die Klärschlammtrocknungsanlage im Norden von Alerheim. Anlieger Hans Hertlein brachte es in seinem Redebeitrag auf den Punkt. Es gehe nicht in erster Linie um den Geruch, daran sei man gewohnt, wenn man auf dem Land lebe. Es gehe um die Gefahr, dass in den Emissionen auch gesundheitsschädliche Stoffe sein könnten.
Die Betreiber der Anlage bedauerten die Belästigung und gaben defekte Filterelemente als Ursache an. Sie versicherten, dass man bestrebt sei, Abhilfe zu schaffen. die Anwohner müssten keine Angst vor Gesundheitsschäden haben. Sie wurden zu einer weiteren Aufklärungsveranstaltung ins Sportheim Alerheim eingeladen. (pm)
Die Diskussion ist geschlossen.