Einsatz für die Kaserne Donauwörth
Die Bundeswehr wird in den kommenden Jahren stark reformiert. Dies bedeutet auch, dass alle Bundeswehrstandorte, so auch die Alfred-Delp-Kaserne in Donauwörth, einer Überprüfung unterzogen werden. Der Nördlinger CSU-Bundestagsabgeordnete Ulrich Lange, der bayerische CSU-Fraktionschef Georg Schmid, Landrat Stefan Rößle und Donauwörths Oberbürgermeister Armin Neudert haben in einem gemeinsamen Schreiben bei Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg für die weitere Absicherung des Bundeswehrstandortes Donauwörth geworben.
Lange, der dem Verteidigungsminister das Schreiben übergab, erklärte im Gespräch mit dem Minister, dass die in den Medien diskutierte Reduzierung der Bundeswehr auf rund 180 000 Soldatinnen und Soldaten und die damit zu erwartende Reduzierung von Bundeswehrstandorten in Donauwörth zu einer Verunsicherung geführt habe. "Persönlich bin ich der Auffassung, dass Donauwörth ein äußerst geeigneter Standort ist und alles dafür spricht, dass dieser auch weiterhin erhalten bleibt", betonte Lange.
Weitreichende Folgen
Der Bundeswehrstandort sei in der Vergangenheit bereits stark verkleinert worden, so die CSU-Vertreter in ihrem Schreiben. Eine komplette Schließung der Kaserne, in der derzeit 1130 Dienstposten angesiedelt sind, hätte weitreichende negative Folgen für die Region, auch weil die Wirtschaftskraft der Alfred-Delp-Kaserne sehr hoch sei. Ein Wegfall wäre für eine ländlich strukturierte Region wie Nordschwaben nicht zu verkraften.
Neben den wirtschaftlichen Aspekten spreche aber auch die Einbindung der Soldatinnen und Soldaten in das gesellschaftliche Leben der Stadt für den Erhalt des Standortes. Die Bundeswehr sei in Donauwörth nicht nur gesellschaftlich akzeptiert, die Soldaten fühlten sich in der Gemeinde wohl. Dies zeige sich an der engen und aktiven Zusammenarbeit der Bundeswehr mit der Bevölkerung.
Der Grund für die große Zufriedenheit der Soldaten in Donauwörth sei auch auf positive Standortfaktoren wie ausreichendes und vielfältiges Angebot an Schulen, ein großes Kulturangebot, Kinderbetreuungsmöglichkeiten und hervorragende medizinische Versorgung zurückzuführen. Positiv würden die Soldaten auch die günstige Wohnraumsituation in Landkreis Donau-Ries empfinden. Ein Wechsel würde deren Lebensplanung negativ beeinflussen, da sich die Familien in die Gesellschaft in Donauwörth integriert hätten, befürchten die Politiker. Aber auch der Zustand der Alfred-Delp-Kaserne spreche für den weiteren Erhalt. In den vergangenen Jahren seien Baumaßnahmen mit einem Volumen von über vier Millionen Euro realisiert worden. Derzeit würden zwei aktuelle Maßnahmen mit Gesamtkosten von rund 1,4 Millionen durchgeführt. Die ganze Kasernenanlage sei damit auf den neuesten Stand gebracht worden. In der Spardebatte wäre den Bürgerinnen und Bürgern nicht zu vermitteln, warum so viel Geld in die Sanierung der Gebäude gesteckt wurde, wenn diese jetzt nicht mehr genutzt würden.
"Donauwörth mit seinen 18 000 Einwohnern stellt in sozialer und militärischer Hinsicht einen mehr als geeigneten Kasernenstandort dar", resümieren die CSU-Politiker und bitten den Verteidigungsminister, die genannten Argumente wohlwollend zu prüfen und Donauwörth als Bundeswehrstandort langfristig zu erhalten. (pm)
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