Grünes Licht für Deponie
Abschluss eines Pachtvertrages mit dem Abfallwirtschaftsverband. Erneute Kritik aus Heuberg
Maihingen Einstimmig hat der Gemeinderat Maihingen in seiner jüngsten Sitzung dem Abschluss eines Pachtvertrages mit dem nordschwäbischen Abfallwirtschaftsverband (AWV) über die künftige Nutzung der gemeindeeigenen Deponie als zentrale Abladestelle für Erdaushub, der über den normalen Humus hinausgeht, zugestimmt.
Wie berichtet, liegt die Deponie zwischen Maihingen und Dürrenzimmern und wird vom AWV als geeigneter Ort für Aushubmaterial, das Asphaltstücke, Steine oder Betonteile enthält, angesehen. Der Abfallverband will den Abladeort für 20 bis 30 Jahre pachten und ein Füllvolumen von rund 60 000 Kubikmeter für seine Zwecke nutzen. Bereits in ihrer vorletzten Sitzung hatten sich die Gemeinderäte mit dem Thema befasst, jedoch keinen Beschluss gefasst, weil es noch einige Fragen zu erörtern gab.
Offene Punkte besprochen
Inzwischen seien die offenen Punkte geklärt worden, betonte Bürgermeister Franz Stimpfle. AWV-Werkleiter Gerhard Wiedemann habe mit betroffenen Landwirten Kontakt aufgenommen und Fragen über die künftige Zufahrt zur Deponie besprochen. Stimpfle wies darauf hin, dass sowohl das Landratsamt Donau-Ries als auch das Wasserwirtschaftsamt keine Bedenken gegen die Planungen hätten.
Bedenken vorgebracht
Der Bürgermeister ging in der Sitzung auch auf die jüngste Kritik aus Heuberg und Dürrenzimmern an dem Vorhaben ein (wir berichteten). Vor Kurzem habe ihn der Vorsitzende der Stadtteilliste, Richard Gerstenmeyer, angerufen und Bedenken gegen die Deponie vorgebracht, ebenso wie Heubergs Ortssprecherin Ulrike Wurm, die in einem Schreiben deutliche Kritik am Standort artikuliere.
Sie beklage unter anderem, so Stimpfle, dass die anliegenden Kommunen nicht über die Pläne informiert worden seien. Zudem wären die Feldwege nicht für den anfallenden Verkehr ausgelegt und das Gelände als Rückzugsgebiet für Flora und Fauna gefährdet. An die Gemeinderäte appelliere sie, ihre Entscheidung für eine Übereinkunft mit dem AWV nicht nach kommerziellen Interessen zu treffen.
Die Kritik Wurms kam bei den Gemeinderatsmitgliedern denkbar schlecht an. Sämtliche Vorschriften zum Betrieb einer Aushubdeponie würden eingehalten, lautete der allgemeine Tenor. Wurms Bedenken träfen nicht zu, erklärte Franz Stimpfle mit Nachdruck. „Alles, was dort draußen passiert, ist mit dem Landratsamt abgesprochen.“ Der Rathauschef kritisierte die Art und Weise, wie agiert werde: „Warum haben die Kritiker nicht bei mir oder beim AWV angerufen und sich die Situation erläutern lassen? Frau Wurm hätte ihren Brief dann vermutlich nicht so formuliert.“ Stimpfle zog allerdings nicht in Zweifel, dass man sich kritisch zu dem Vorhaben auseinandersetzen könne. „Das ist völlig legitim.“ Er wies darüber hinaus auf die Vorteile der Deponie für die umliegenden Orte hin. „Auch die Heuberger haben künftig kurze Wege, um ihren Erdaushub zu entsorgen.“
Schreiben an Ortssprecherin
AWV-Werkleiter Wiedemann hat unterdessen in einem Schreiben an die Heuberger Ortssprecherin auf deren Kritik geantwortet und ihr ein persönliches Gespräch angeboten. Eine Einladung, in die Maihinger Gemeinderatssitzung zu kommen und dort ihre Bedenken vorzutragen, hat Ulrike Wurm mit Verweis auf ihren Urlaub allerdings nicht angenommen.
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