Molkerei Gropper setzt auf Bio und füllt keine Gläser mehr ab
Bissingen l mia l So viel Zeit muss sein: Hermann Kästle, Dillinger BBV-Kreisobmann, stimmt ein Ständchen an für bayerischen Landwirtschaftsminister Josef Miller, der kürzlich die Molkerei Gropper in Bissingen besuchte. Der Geburtstag liegt zwar schon ein paar Tage zurück, doch die herzliche Geste kommt an.
Dann geht es allerdings im Eiltempo weiter. Heinrich Gropper führt den hohen Besuch durch die Hallen und informiert über gravierende Einschnitte in den vergangenen sechs Monaten. "Da ist so viel passiert, wie in Jahren zuvor nicht", sagt er. Zwei Produktionslinien mit Pet-Flaschen gebe es bereits, die dritte werde im Oktober in Betrieb genommen.
Joghurt aus Bissingen in ganz Europa
Ein historischer Schritt liegt zwei Wochen zurück: Die Abfüllung in Glas wurde komplett eingestellt. Die Molkerei stellt inzwischen Produkte her, die in ganz Europa erhältlich sind. Bei der Herstellung von Bio-Joghurt positioniert sich das Unternehmen seit gut anderthalb Jahren im Markt. "Wir beliefern die großen Discounter", so Firmenchef Heinrich Gropper. Probleme gebe es allerdings, den Bedarf an Biomilch zu decken.
Genau diesem Thema gilt der Besuch des Landwirtschaftsministers in Bissingen. "In der Erzeugung und Verarbeitung von Biomilch stecken erhebliches Potenzial und gute Marktchancen, die unsere Bauern ergreifen sollten", betont Miller bei der Veranstaltung in der Molkerei.
Entsprechende Preispolitik sei wichtig, um die Erzeuger in der Region auf Biomilch einzuschwören. Es sei die Aufgabe von Gropper, mit örtlichen Viehhaltern diese Gespräche zu führen, sagt der Minister.
Miller drückt seine Bewunderung aus, welches Unternehmen sich, bereits in der dritten Generation, aus dem ursprünglichen Kleinbetrieb entwickelt hat. Ein Zeichen für die weitere Expansion ist die Großbaustelle auf dem Gelände. Nach Süden hin entstehen Erweiterungsbauten und neue Tanks.
Vertreter aus Politik und Landwirtschaft
Unter den Teilnehmern, die von der Expansion der Firma genauso beeindruckt sind, wie Miller, waren unter anderem Bissingens Bürgermeister Michael Holzinger, Dillingens Kreisbäuerin Hannelore Schmid, Ruth Kilian, stellvertretende Kreisbäuerin Donau-Ries, Karl Wiedemann, BBV-Kreisobmann Donau-Ries, Öko-Berater Ludwig Brunnhuber, Leiter des Amts für Landwirtschaft und Forsten in Krumbach.
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