Napoleon, Tischkultur und Orgelpfeifen
Im Ries wurden gestern vielfältige Ausstellungen angeboten. Warum Konfekt Luxus sein kann
Ob bei Konfirmation, Kommunion, oder bei der Hochzeit – jedes Mal hört man die besonderen Klänge der Orgel. Doch bis diese überhaupt zu Stande kommen, ist einiges an Aufwand nötig. In Oettingen erklärte Martin Steinmeyer detailliert am internationalen Tag der Museen den wenigen, aber sehr interessierten Besuchern, alles zum Thema Orgel, auch, wie ein Ton entsteht. Andere Museen im Landkreis Donau-Ries hatten ebenfalls ihre Türen geöffnet: Das Heimatmuseum Oettingen zeigte die Ausstellung „Sauber muss es sein“ rund um die Themen Dreck und Sauberkeit. Im Stadtmuseum Nördlingen konnten die Besucher unter dem Motto „Napoleon im Kleinformat“ etwas über europäische Ereignisse von 1812 bis 1815 erfahren. Diese wurden durch Druckmotive dargestellt.
Das Orgelbaumuseum Steinmeyer in Oettingen zeigte von der Planung der Orgel, der Herstellung der verschiedenen Pfeifen, über das Stimmen, bis hin zum endgültigen Aufbau in der Kirche alles zur Königin der Instrumente. Bis ins Detail: Erst durch den kleinen Schlitz in der Pfeife könne die Luft heraus strömen und somit den Ton erzeugen, erklärte Martin Steinmeyer, Vorsitzender des Museums. Und auch die Geschichte und Entwicklung der Orgeln und Harmonien wurde von der Familie Steinmeyer in der Ausstellung dargestellt. Denn diese leitet nicht nur das Museum, sie ist seit inzwischen 157 Jahren im Orgelbau tätig. Deshalb konnten die Besucher auch das Archiv der Familie betrachten, in dem Zeichnungen und Unterlagen aller Orgeln gelagert wurden, die von dem Familienbetrieb gebaut oder restauriert wurden. Elisabeth Koerber, eine Besucherin der Ausstellung, sagt, dass sie den internationalen Museumstag genutzt habe, um sich die Ausstellung anzuschauen. Sie selbst spiele auch Orgel und somit sei ihr der Name Steinmeyer auch schon früher ein Begriff gewesen. Das Residenzschloss Oettingen zeigte die Ausstellung „Tischlein deck dich – 300 Jahre Tischkultur“. In den Schlossgängen standen Vitrinen, die allerlei Besteck, Teeservice und Gefäße zeigten, alle aus dem Besitz der Fürstenfamilie. Außerdem wurden verschiedene Zimmer der Familie gezeigt, wie zum Beispiel das Raucherzimmer, in das die Herren nach dem Essen gingen oder das Teezimmer, in das sich wiederum die Damen zurückzogen. Höhepunkt der Ausstellung war jedoch das Familiensilber. Als Süßigkeit besonders beliebt, auf Etageren schön hergerichtet und ein Zeichen von Wohlstand sei damals vor allem das Konfekt gewesen, erzählte Wagner, die durch die Ausstellung führte. Daraufhin wurde als kleine Überraschung für die Besucher auch gleich solches serviert, extra vom fürstlichem Chefkoch zubereitet. Nach der Geschmacksprobe war es allen vollkommen klar: ein kleines Stückchen Schokolade kann durchaus luxuriös sein.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.