Warum die Debatte über Sener Sahin einen Rückfall ins vergangene Jahrhundert bedeutet
Der CSU-Bürgermeisterkandidat Sener Sahin zieht seine Bewerbung zurück. Ein Kommentar von Robert Milde.
Als kurz vor Weihnachten die Wallersteiner CSU die Kandidatur von Sener Sahin bei der Bürgermeisterwahl 2020 ankündigte, da war die Überraschung groß, dass in der vermeintlichen Provinz auch mutige kommunalpolitische Entscheidungen getroffen werden können. Jetzt, da der Ortsverein offenbar auf Druck einiger altgedienter Christsozialen zurückrudern muss, ist der Flurschaden enorm. Ein tiefer Riss geht durch die Partei, der Vorstand, der sich klar hinter Sahins Kandidatur gestellt hatte, ist schwer beschädigt. Ein verheerenderes Bild kann eine Gruppierung so kurz vor einer Wahl nicht abgeben.
Sahin: Musterbeispiel für gelungene Integration
Dass ein erfolgreicher Geschäftsmann mit türkischen Wurzeln, als Fußballtrainer hoch geachtet und Musterbeispiel für gelungene Integration, unter dem Dach der CSU nicht für ein wichtiges öffentliches Amt kandidieren soll, ist ein Armutszeugnis. Sahin ist Muslim, richtig, aber er lebt Toleranz, ist mit einer evangelischen Frau verheiratet und hat keinerlei Berührungsängste mit den christlichen Konfessionen. Dass eine kleine Gruppe von weit weniger toleranten Andersdenkenden es schafft, ihn zum Rückzug zu zwingen, ist eine Ohrfeige für die viel beschworene offene Gesellschaft. Der Weg dorthin ist wohl doch deutlich steiniger, als manche glauben.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Eine deutsch-italienische Frau und auch noch evangelisch, das ist ja Sodom und Gomorrha! Italien ist zu 80 Prozent katholisch...
Die Wallersteiner Parteibasis sollte sich mal mit der Ortsgeschichte auseinandersetzen.
https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Oettingen,_Grafen/Fürsten_von#Konsolidierung_der_Linien_Oettingen_und_Wallerstein_an_der_Wende_zur_Neuzeit_und_konfessionelle_Spaltung
Die Herrschaften sind wohl weit zurück in der Zeit...
Was aus diesen Dingen wurde, sollte eigentlich allgemein bekannt sein und hat Augsburg dann am einen Feiertag beschert.
Gott sei Dank!
Bei dieser Posse fragt man sich sarkastisch: Muss sich die CSU jetzt auch von allen Atheisten unter ihren Reihen trennen?
Wenn Sie zu den Atheisten noch die Scheinheiligen dazu nähme, könnte sie ihren Verein auflösen . . .