Ein Besucherzentrum könnte Mönchsdeggingen wieder Leben einhauchen
Das geplante Besucherzentrum für den Geopark Ries könnte nach Mönchsdeggingen kommen. Was sagen die Bewohnerinnen und Bewohner zum Projekt und dem Standort?
In Mönchsdeggingen könnte ein Besucherzentrum für den Geopark Ries entstehen. Wie berichtet, ist in diesem Zuge vor einigen Wochen die offizielle Bewerbung erfolgt. Inzwischen ist Mönchsdeggingen nicht mehr konkurrenzlos: Mehrere Kommunen haben sich für das Geopark-Besucherzentrum beworben. Die Mönchsdegginger Bewerbung umfasst sogar zwei Standorte.
Sowohl das alte Kloster als auch das seit Jahren leerstehende alte Hallenbad "Almarin" stehen für den Standort des Besucherzentrums zur Debatte. Die Mönchsdeggingerinnen und Mönchsdegginger sind im Hinblick auf die Bewerbung für das Geopark-Ries-Zentrum zwar einhelliger Meinung – beim Standort aber nicht.
Besucherzentrum: Welcher Standort ist in Mönchsdeggingen beliebter?
Denn beide Orte haben je nach Betrachtung ihre Vor- und Nachteile. Für das alte Kloster spricht beispielsweise, dass es bereits die passenden Räume gäbe. So sagt es auch Ludwig Müller, 21, aus dem Ort: "Das Mönchsdegginger Kloster hat schon die Räumlichkeiten. Außerdem habe ich noch ein ganz kleines bisschen Hoffnung auf die Sanierung des Schwimmbades." Für den Grundschullehramts-Studenten wäre das Besucherzentrum außerdem eine gute Möglichkeit, wieder Leben in den Ort zu bringen. "In Mönchsdeggingen hat der Supermarkt zugemacht, und auch die Sparkasse ist weg", sagt Müller.
Dem schließt sich Timo Mecko an. Auch der 23-jährige Konditor aus Mönchsdeggingen steht dem Plan mit dem Besucherzentrum sehr positiv gegenüber: "Mönchsdeggingen ist leider ein eingeschlafenes Dorf, der Gasthof ist nur noch eine Schankwirtschaft und der Supermarkt und das Schwimmbad haben komplett zugemacht." Mit dem Zentrum könnte es vielleicht wieder etwas erwachen, auch deshalb würde Mecko das Geopark-Ries-Besucherzentrum gerne im Kloster sehen, "damit in die alten Mauern wieder ein bisschen Leben reinkommt."
Nachhaltigkeit ist ebenfalls ein Thema in Mönchsdeggingen. So sagt beispielsweise Emmi Gehring: "Das Kloster wäre eine gute Lösung. Es ist schon alles an Voraussetzungen da, man müsste, anders als im Almarin, nicht so viel neu bauen." Außerdem könnte das alte Hallenbad ja vielleicht doch noch saniert werden, wünscht sich die 70-Jährige aus Mönchsdeggingen: "Ich hoffe auch noch auf eine Sanierung des Schwimmbades, für meine Enkel und für uns Senioren. Denn Bewegung ist wichtig." Ginge es nach ihr, wäre das Besucherzentrum für die Gemeinde eine gute Sache, "damit würde man Mönchsdeggingen wieder auf die Karte bringen."
Auch Sabrina Eberhardt spricht sich für das Kloster als Standort aus. "Das Besucherzentrum in Mönchsdeggingen wäre super. Ich fände das Kloster aber besser geeignet dafür", sagt die 28-jährige Industriekauffrau, die sich momentan in Mutterschutz befindet. Auch vor diesem Hintergrund sei das Kloster besser geeignet. Dann könne man in Zukunft das Schwimmbad vielleicht wieder als Schwimmbad verwenden. "Für die Kinder hier in der Umgebung wäre das wichtig, auch für meinen eigenen Sohn", sagt die Mönchsdeggingerin.
Ihr Vater, Karlheinz Rapp, sieht das etwas anders: "Passen würde das Besucherzentrum überall, ich bin aber eher für das Almarin." Die Voraussetzungen dort wären optimal, es gäbe bereits genug Parkplätze, und es sei zugänglicher als das Kloster oben auf dem Hügel. Außerdem, sagt der 63-jährige Vorruheständler aus dem Ort, "liegt es direkt am Wanderweg, für die Kinder wäre das auch super". Hauptsache sei für Rapp aber, dass das Besucherzentrum überhaupt nach Mönchsdeggingen geholt wird, "damit mal wieder Leben auf's Land kommt."
Die Tendenz im Ort ist also klar, das Geopark-Ries-Besucherzentrum muss nach Mönchsdeggingen kommen. Der endgültige Standort ist für einige Bewohnerinnen und Bewohner zwar zweitrangig, lieber wäre ihnen aber das alte Kloster.
Die Diskussion ist geschlossen.