Diese besonderen Kanaldeckel gibt es jetzt in Nördlingen
Schachtdeckel mit Nördlingen-Silhouette werden künftig in der Stadt eingesetzt. Wo die Abdeckungen in den Boden kommen.
Es gibt Zusammenhänge, die stellt man nicht unbedingt sofort her. Von Nördlingens Marketing-Spruch: "Die schönsten Ecken sind rund" ist der Weg zum Gullydeckel theoretisch etwas fern. Aber, so sagt es Oberbürgermeister David Wittner: "In Nördlingen sind viele Dinge rund, die Stadt, der Rieskrater." Und – hier ist auch Nördlingen (meist) keine Ausnahme – die Kanaldeckel. Wittner erzählt, auf Reisen in anderen Städten habe man vielleicht schon einmal Schachtdeckel gesehen, auf denen das Stadtwappen zu sehen ist: "Warum wir das bisher nicht hatten, weiß ich nicht." Daher kam die Idee auf, so etwas auch in Nördlingen zu etablieren.
Nun wurden die neuen Deckel vorgestellt, gefertigt wurden sie von der Firma Meierguss aus Rahden in Nordrhein-Westfalen. Sascha Frick, zuständig für Anwendung und Technik, schildert, dass man auch für Städte wie Augsburg, Schrobenhausen oder München die Kanaldeckel fertige – jetzt auch für Nördlingen. "Es ist eine Variante, die gut zu Nördlingen passt", sagt Wittner; auf dem Deckel ist selbstverständlich der Nördlinger Daniel zu sehen, genauso die fünf Stadttore. Martin Bickelein, technischer Werksleiter der Stadtwerke, sagt, die neuen Deckel sollen Stück für Stück in der Altstadt eingesetzt werden, vor allem dort, wo die Leute zu Fuß unterwegs sind, aber nicht etwa auf der B25.
Nördlingen-Silhouette wird in Guss-Modell eingefräst
Die ersten Deckel sind schon eingesetzt worden. Bickelein schätzt, dass von den mehr als 4500 Kanaldeckeln in Stadt und Ortsteilen etwa 400 in der Stadt fußläufig gut erreichbar sind. Die durchschnittlichen Kosten für einen normalen Kanaldeckel liegen bei etwa 400 Euro, je nach Ausführung. Für die Nördlingen-Silhouette wäre normalerweise ein Aufschlag fällig, da die Stadt aber eine größere Stückzahl abnehme, entfalle der, so Bickelein. Für die neuen Kanaldeckel hat die Firma Meierguss die Stadtsilhouette in ein Modell eingefräst: "Das kann man so oft gießen, wie man will", sagt Stefan Weis aus dem Bereich Konstruktion von Meierguss.
Eingesetzt werden sollen die neuen Kanaldeckel auch etwa in der Münzgasse – dort liegt aktuell noch ein Kanaldeckel aus dem Jahr 1901 im Boden: "Das ist schon selten", so Weis. Denn üblicherweise seien Kanaldeckel genormt und das seit einigen Jahrzehnten; zunächst wurde das Gewicht vereinheitlicht, später auch die Funktionsweise. In Nördlingen gibt es aber sogar auch noch einen klappbaren, quadratischen Gullydeckel, sagt ein Stadtwerke-Mitarbeiter.
Meierguss-Mitarbeiter Frick betont, dass die Deckel auch nur für die Stadt Nördlingen gemacht würden. Aber OB Wittner schließt nicht aus, dass Privatleute die Chance bekommen könnten, einen solchen Gullydeckel zu bekommen: "Wenn wir einen Nördlingen-Patrioten haben, der so einen Deckel haben will, dann würden wir uns nicht verwehren."
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