Beeindruckend dynamisch: Das Frühjahrskonzert der Musikkapelle Reimlingen
Die Musikerinnen und Musiker spielen als Hauptwerk des Abends "Virginia". Aber auch Melodien aus Musicals oder aus dem Rockbereich dürfen nicht fehlen.
Die Musikkapelle Reimlingen hat zum Frühlingsauftakt ein Konzert gegeben. Mit der Ouvertüre „Début de Concert“ von Nicolas Jarrige eröffnete das Jugendorchester unter der Leitung von Kathrin Thum schwungvoll den ersten Teil des Konzertabends in der Turnhalle des Bildungshauses St. Albert.
Darauf folgte irische Folklore sowie „Celtic Air and Dance“ von Michael Sweeney. Mit den bekannten Melodien aus „Star Wars“ des US-amerikanischen Erfolgskomponisten John Williams (Arrangement: Robert Longfield) wurden die Besucher im Anschluss in die Welt von Yoda und Darth Vader entführt. Danach verabschiedete sich das Jugendorchester mit der Zugabe „Surfin’ USA“ der Beach Boys vom Publikum. Die Kapelle schloss mit dem legendären Hit „Born to be wild“ der Rockband Steppenwolf (Arrangement: Michael Sweeney) den sehr beachtenswerten ersten Teil des Konzerts ab.
Karsten Sell dirigiert die Musikkapelle Reimlingen
Nachdem die Hauptkapelle unter der Leitung von Karsten Sell auf der Bühne Platz genommen hatte und die Gäste mit dem modernen Eröffnungswerk „Rise of the Firebird“ von Steven Reinecke, das beeindruckend dynamisch im Fanfarenstil vor Energie und Vitalität überquoll, begrüßte, folgte das Hauptwerk des Abends: „Virginia“, eine musikalische Fantasie des Niederländers Jacob de Haan über den gleichnamigen Bundesstaat an der US-amerikanischen Ostküste. Dabei betrachtet der Komponist die Vergangenheit Virginias aus drei unterschiedlichen Blickwinkeln: Kolonisation, Sklaverei und amerikanischer Bürgerkrieg. Lebhafte und langsame Passagen wechselten sich ab, kämpferische und friedvolle Melodielinien stritten miteinander, bis schließlich in einem imposanten Finale aus Melancholie Optimismus emporstieg. Dirigent Sell forderte höchste technische Ansprüche, die vom Orchester exzellent umgesetzt und von den Besuchern lange mit Applaus honoriert wurden.
Mit dem flotten Konzertmarsch „Im Eilschritt nach St. Peter“ von Alexander Maurer entließ Bernhard Kugler, der mit seinen Ansagen souverän und elegant durch das Programm führte, das Publikum in die Pause. Die Fortsetzung des Abends stand ganz im Zeichen von Musicals und Filmmusik. Im Medley „Mancini Magic“ wurden mit großer Leichtigkeit die zweifelsohne bedeutendsten Lieder eines des größten Filmkomponisten des 20. Jahrhunderts, Henry Mancini, zum Besten gegeben: „Baby Elephant Walk“, „Moon River“, „Peter Gunn“ und „The Pink Panther“. In Andrew Lloyd Webbers preisgekröntem Musical „Evita“ (Arrangement: John Moss) wurde das viel zu kurze Leben der argentinischen Nationalheldin Eva Peron skizziert, das im unverkennbaren „Don’t cry for me Argentina“ gipfelte.
Musikapelle Reimlingen spielt Hits von Joe Cocker
Mit „Joe Cocker“ (Arrangement: Wolfgang Wössner) wurde daraufhin ein weiteres Medley präsentiert. Dem Orchester gelang die musikalische Umsetzung der rauen markanten Stimme Cockers in den Titeln „Up where we belong“, „Unchain my Heart“, „With a little Help from my Friends“ und „You can leave your Hat on”, bevor der nächste Teil des Konzerts der Ehrung verdienter Musiker galt. Michael Künzler und Lukas Wenig erhielten für 15-jähriges Musizieren die Ehrennadel in Silber des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes verliehen.
Es folgte das letzte Medley des Abends: „Metal!“ (Arrangement: Sean O’ Loughlin/Paul Murtha), eine Zusammenstellung der zeitlosen Hardrockklassiker „Iron Man“ (Black Sabbath), „Rock you like a Hurricane“ (Scorpions), „The Trooper“ (Iron Maiden), „Crazy Train“ (Ozzy Osbourne) und „Welcome to the Jungle“ (Guns N‘ Roses). Jakob Hundsdorfer heizte dabei den Konzertgästen mit E-Gitarre und Verstärker ein. Die Hauptkapelle verabschiedete sich mit dem weltberühmten „Erzherzog-Albrecht-Marsch“ (Arrangement: Siegfried Rundel) aus dem Jahr 1887 des österreichischen Komponisten Karl Komzak. Die geforderten Zugaben „Bozner Bergsteiger Marsch“ inklusive Gesang und eine moderne Version des Soldatenliedes „Lili Marleen“ beendeten den überaus gelungenen Konzertabend. (AZ)
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