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09.06.2009

Androgyner Look boomt bei Teenies

Androgyner Look boomt bei Teenies
Foto: DPA

Hamburg (dpa) - "Emo": das klingt nach dem Laufvogel Emu oder dem roten "Sesamstraßen"-Monster Elmo. Es handelt sich jedoch um ein Musik- und Mode-Phänomen unter jungen Teenagern, das auch in Deutschland im Trend liegt.

Gemeinsamkeit mit der parallel dazu boomenden Szene der "Visual Kei" (VK) ist das Spiel mit traditionellen Geschlechterrollen und ein androgyner Look.

Die sogenannte "Emo"-Szene gilt Experten zurzeit als die Jugendkultur mit dem größten Zulauf. Wegen ihrer Selbstinszenierung werden "Emos" und "Visus", wie "Visual Kei"-Anhänger verkürzt genannt werden, oft angefeindet. Nicht zuletzt, weil sie sich stilistisch querbeet bei Gothics oder auch Punks bedienen. Bald gibt es erstmals ein deutsches Buch über die Szene.

Das typische "Emo"-Outfit: Langer Pony, dunkle Klamotten, enge Röhrenjeans und hohe Sportschuhe ("Chucks"). Sie tragen Totenkopf-Symbole und haben Lippen-Piercings sowie dunkel geschminkte Augen. Das androgyne Aussehen der Jugendlichen, das die breite Masse auch von US-Star Marilyn Manson oder Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz kennt, hat Folgen: Aus Südamerika gibt es Berichte über Gewalt gegen "Emos", in Ägypten feindliche Medienberichte und in Russland Diskussionen über ein Verbot der Subkultur.

Das typische "Visu"-Aussehen ist schriller als das der "Emos". Es gibt keine festen Regeln, wenn es um Kleidung und Schminke geht. Grelle Farben im Gesicht und Haar erinnern aber oft an Figuren aus Manga-Comics. Im Grunde ist der "Visu"-Style ein Re-Import aus Japan. Musiker von dort ließen sich einst von westlichen Popstars der 80er Jahre inspirieren. Nun lässt sich wiederum eine deutsche Band wie Cinema Bizarre vom "Visual Kei"-Trend aus Japan beeinflussen.

"Die Probleme, die "Emos" oder auch "Visus" mit anderen haben, kreisen meist um das Outfit der Jungen", sagt Jonas Engelmann. Der Mainzer Kulturwissenschaftler bereitet ein Buch über die "Emo"-Szene vor, das noch diesen Sommer erscheinen soll. Die Abkehr von klischeehafter Männlichkeit, die die "Emos" ausleben, werde ihnen von anderen übelgenommen, erklärt der Experte. "Bei David Bowie, der ja auch mit Geschlechterrollen gespielt hat, gab es das in dieser Form nicht - ebenso wenig in den 80ern, als Bands wie Frankie Goes To Hollywood oder Culture Club mit Rollenerwartungen gespielt haben."

Der "Emo"-Forscher vermutet, dass bei Jugendlichen die Akzeptanz für eine Auflösung traditioneller Rollenbilder nachgelassen hat, die Jugend konservativer geworden sei. Interessant findet der Pop-Theoretiker, dass viele "Emos" sehr jung in die Szene einsteigen und dann dem Verweichlichungsvorwurf standhalten. "Es ist erstaunlich, dass sich 14-Jährige möglicher Häme ihrer Altersgenossen aussetzen." Wie viele Jugendliche sich in Deutschland überhaupt zu der Szene zählen, ist unklar. Es gibt keine seriösen Erhebungen.

Für Laien wird es kompliziert, wenn es um die Hintergründe der "Emo"-Szene geht: Bis in die 90er Jahre war "Emo" in erster Linie eine Bezeichnung für einen Stil von Metal-Musik, eine Unterart des amerikanischen Hardcore. Vor allem die US-Band Rites Of Spring mit dem Sänger Guy Picciotto wollte der aggressiver werdenden Spielart dieser Rockmusik mehr Gefühl entgegensetzen. So entstand der Begriff "Emocore" (Emotional Hardcore). Aus dem Musikstil wurde eine Mode und eine Einstellung bei Teenies, die Weltschmerz offensiv zur Schau stellt.

Die 16 Jahre alte Emily aus Potsdam war ein Jahr lang "Mode-Emo". "Das war von 14 bis 15. Ich hatte lange schwarze Haare, trug Bandanas (Tücher) im Haar und fand das schön." Inzwischen hat sie sich aber von diesem Aussehen abgewandt - die Teeniezeit bleibt nun mal wankelmütig. "Ich fand das plötzlich albern und völligen Quatsch."

Büsser/Engelmann/Rüdiger (Hrsg.)

Emo: Porträt einer Szene.

Ventil-Verlag, Mainz

240 S., Euro 14,90

ISBN 978-3931555610

(soll im August erscheinen)

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