Bundeswehr-Soldatin soll Vergewaltigung erfunden haben
Angeblich ist eine Bundeswehr-Soldatin im August in Bückeburg vergewaltigt worden. Nun könnte es eine Wendung geben: Möglicherweise hat die Frau das Verbrechen erfunden.
Bundeswehr-Soldatin soll Vergewaltigung erfunden haben: Die Polizei vermutet nach Medienberichten, dass die 25-jährige Unteroffizierin den sexuellen Übergriff im August in Bückeburg vorgetäuscht hat. Die abschließende Bewertung des Falles stehe noch aus, sagte dazu am Donnerstag ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft in Bückeburg. Aus Ermittlerkreisen wurde der Nachrichtenagentur dpa allerdings bestätigt, dass schon früh der Verdacht bestand.
Bückeburg: Vergewaltigung erfunden?
Die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" und die "Bild-Zeitung" (jeweils Donnerstag) hatten zuvor über die mögliche Wendung berichtet. Die Soldatin soll ausgesagt haben, sie sei am 12. August in einer Unterkunft der Kaserne von einem Unbekannten vergewaltigt und anschließend gefesselt und geknebelt in einen Spind gesperrt worden. Schließlich habe ein Kamerad sie befreit.
Den Medienberichten zufolge waren am Körper der Soldatin keine Blutergüsse oder andere Verletzungen festgestellt worden. Auch bei einer Rekonstruktion des angeblichen Tathergangs seien Zweifel aufgetaucht. Zudem habe die Frau sich in Widersprüche verstrickt.
Leidet Soldatin an seelischer Störung?
Die Staatsanwaltschaft wolle trotzdem zumindest vorerst an einer seit Wochen geplanten DNA-Reihenuntersuchung von mehr als 500 Bundeswehrangehörigen festhalten, sagte Sprecher André Lüth. Allerdings würden in dem Fall laufend neue Erkenntnisse gewonnen und auch berücksichtigt. Berichte, wonach die Soldatin möglicherweise an einer seelischen Störung leide, wollte er nicht kommentieren.
Derzeit werde vom Landeskriminalamt (LKA) ein jüngst aufgetauchter Brief untersucht, den der angebliche Täter an die Soldatin geschrieben haben solle. Das Ergebnis liege noch nicht vor. In Medienberichten hieß es, die Soldatin selbst habe das Schreiben verfasst. (dpa, AZ)
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