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Feuerkatastrophe
15.05.2021

Sie sollen Unglaubliches schaffen: Die Bauarbeiter von Notre-Dame

Die Kathedrale Notre-Dame wird wieder aufgebaut.
Foto: Michel Euler, dpa

2019 brannte die Pariser Kathedrale lichterloh. Bereits bis zum Jahr 2024 muss der Wiederaufbau abgeschlossen sein. Ein Besuch bei jenen, die das ermöglichen sollen.

Seit zwei Jahren ist Notre-Dame de Paris von meterhohen Palisaden umgeben. Passanten bekommen die weltberühmte Kathedrale nur von Weitem zu sehen – eingerüstet, teilweise mit Plastikplanen überzogen. Ein gewaltiger Kran ragt neben ihr auf, als ob er auf sie aufpassen wollte. Passanten bietet sich ein friedlicher Anblick – ein Bild des Stillstands gar. Das aber täuscht. Denn hinter den Absperrungen und Planen herrscht Hochbetrieb.

Ein verheerendes Feuer hatte die Turmspitze und große Teile des mittelalterlichen Dachstuhls sowie 15 Prozent des Gewölbes der Hauptschiffe zerstört. Und Notre-Dame zur Großbaustelle werden lassen. Rund 200 Menschen, ein Dutzend Unternehmen, arbeiten nun an ihrer Wiederherstellung. Der Zeitplan, den Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron vorgegeben hat, ist ehrgeizig: Binnen fünf Jahren müsse Notre-Dame eröffnen, also bis 2024.

Die Arbeiter von Notre-Dame fühlen vor allem eins: Stolz, Teil eines Jahrhundertprojekts zu sein

Die Arbeiter, die das bewerkstelligen sollen, fühlen vor allem eins: Stolz, Teil eines Jahrhundertprojekts zu sein. Die Steinmetze der Firma Pierrenoel zum Beispiel gehörten zu den Ersten vor Ort. „Damals, im April 2019, war unser Unternehmen eigentlich dabei, eine andere Baustelle einzurichten – wir sollten einige Pinakel, kleine Spitztürmchen am oberen Ende einer Stützmauer, restaurieren“, erinnert sich João Texeira, einer der Mitarbeiter der Firma. Er sitzt in einem der Container, die zu drei Türmen aufeinandergestapelt auf dem Gelände der Kathedrale errichtet wurden. Hinter den Palisaden zwar, aber dennoch getrennt von Notre-Dame selbst, deren Zugang streng bewacht wird.

Auch die Kapellen der weltberühmten Kathedrale wurden durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogen und müssen gereinigt werden.
Foto: Pierrenoel

Nach dem Feuer am 15. April 2019, einem Montagabend, änderte sich der Auftrag für die Firma Pierrenoel schlagartig. Die Steinmetze packten mit an, halfen den Feuerwehrmännern bei der Beseitigung von Schutt. Zusammen mit den Architekten gingen sie durch die zahlreichen Steinbrocken, die wegen des Feuers und der Löscharbeiten heruntergefallen waren, und versuchten, diese den entsprechenden Stellen im Bauwerk zuzuordnen. „Das war nicht immer sehr glamourös, aber jeder half mit, so gut es ging“, erzählt Texeira. Er stieß am Samstag nach dem Brand hinzu – und ist seitdem Mitglied des Handwerker-Teams vor Ort.

Texeira hat Erfahrung mit Großprojekten. 2009 etwa half er bei der Restaurierung der Kathedrale in der Schweizer Stadt Lausanne mit. Aber so ein Megaprojekt wie dieses, das sei schon etwas anderes. „Das ist ganz schön stressig – manchmal hab ich Angst, das nicht alles hinzubekommen“, sagt er. Dennoch sei er froh, hier dabei sein zu dürfen. „Meine ganze Familie, auch in Portugal, ist stolz auf mich und sagt mir immer wieder, wie beeindruckend das ist“, erklärt der 40-Jährige, der seit 2012 in Frankreich lebt.

Ein Großbrand hat am 15. April 2019 Teile der Pariser Kathedrale Notre-Dame zerstört. Das Mauerwerk hielt den Flammen stand, der höchste Turm der Kathedrale ebenso wie der Dachstuhl stürzten ein.
28 Bilder
Pariser Kathedrale: Die Nacht, in der Notre-Dame in Flammen stand
Foto: Patrick Anidjar

"Immer wieder haben Menschen versucht, die Kathedrale zu zerstören, aber sie hat standgehalten", sagt Hugo Braz

Stolz ist auch Hugo Braz, der gerade schräg gegenüber von seinem Landsmann Texeira sitzt, und Leiter von Pierrenoels rund zwölfköpfigem Notre-Dame-Team ist. Der 36-Jährige arbeitete bis 2019 für eine andere Firma als Bauleiter und bewarb sich extra für die Baustelle von Notre-Dame: „Ich glaube an Gott und wollte einfach beim Wiederaufbau mithelfen“, sagt er mit ehrfürchtigem Blick. „Dieses Monument steht seit Jahrhunderten. Immer wieder haben Menschen versucht, die Kathedrale zu zerstören, aber sie hat standgehalten. Nun ist es an uns, Notre-Dame zu erhalten – wir sind Teil von etwas Großem!“

Notre-Dame wurde durch die Flammen-Katastrophe zur Großbaustelle.
Foto: Pierrenoel

Seine Mitarbeiter und er entfernten in den vergangenen Wochen Statuen vom Dach, damit sie während der Arbeiten nicht vom Gebäude fallen. Sie sicherten das Gewölbe mit Holzstützen ab und füllten Risse in den Mauern mit heißem Kalk auf. Pierrenoel erarbeitete zudem einen Plan, wie die 24 Kapellen der Kathedrale gesäubert werden können. „Das ist nicht immer alles ganz einfach – wir müssen schnell sein, aber gleichzeitig sorgfältig, damit wir nichts übersehen“, erklärt Braz.

Erschwert werden die Arbeiten durch die festgestellte Bleiverschmutzung, vor der Umweltschützer bereits ein Jahr nach dem Brand warnten. Die Behörden trafen daraufhin strikte Maßnahmen für die Baustelle: Arbeiter müssen durch eine spezielle Schleuse, und sie tragen Schutzkleidung, an der ein Bleimessgerät hängt. Zeigt es die Überschreitung eines gewissen Schwellenwertes an, sind die Handwerker dazu verpflichtet, Atemmasken zu benutzen.

Notre-Dame: "Man hat das Gefühl, man arbeitet auf dem Mond"

Damit Luft zu holen, ist so anstrengend, dass sie alle zweieinhalb Stunden 30 Minuten pausieren müssen. „Man hat das Gefühl, man arbeitet auf dem Mond!“, sagt Braz. „Es ist wirklich schwierig, in einen Arbeitsrhythmus zu kommen, wenn man immer wieder Pause machen muss.“

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Dennoch neigt sich die erste Phase der Arbeiten ihrem Ende zu. Notre-Dame soll noch diesen Sommer komplett einsturzgesichert sein. Labore sind im Moment dabei, die herabgefallenen Steine zu analysieren. Dabei wird geprüft, welche davon wiederverwendet werden können und wie viele neu abgebaut werden müssen. „Es wird dann darum gehen, Steinbrüche auszuwählen, in denen man Material mit der gleichen Festigkeit und Porosität findet“, erklärt Braz.

Hugo Braz und João Texeira auf der Baustelle von Notre-Dame.
Foto: Lisa Louis

Die öffentlichen Ausschreibungen für den Wiederaufbau werden ebenfalls noch für dieses Jahr erwartet. Für die nächste Phase müssen Unternehmen sich allerdings neu bewerben. Gebraucht werden außer Steinmetzen und Maurern vor allem Zimmerer, Industriekletterer, Glasmaler, Gemälde-Restauratoren und Bildhauer.

Das Verwaltungsorgan für den Wiederaufbau von Notre-Dame hat 833 Millionen Euro an internationalen Spenden gesammelt, um die Arbeiten zu finanzieren. Die Firma Pierrenoel will weiter dabei sein – und bereitet bereits ihre Bewerbung vor.

Sowohl João Texeira als auch Hugo Braz hoffen, dass sie erneut mithelfen dürfen, das Jahrhundertprojekt Notre-Dame zu einem Abschluss zu bringen. Die Zeit drängt.

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