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Interview
20.07.2020

Moderatorin Nina Ruge: "Gesund altern, das ist das Ziel"

Moderatorin Nina Ruge hat sich alle Süßigkeiten mit 40 abgewöhnt. „Ich esse seitdem weder Dessert, noch Eis, auch kein weißes Weizenbrot. Und mir fehlt nichts.“
Foto: Mary Evans, Imago Images

Exklusiv Nina Ruge, 63, betätigt sich jetzt als Wissenschaftsjournalistin und ist mit einem Mediziner dem Thema nachgegangen, wie man fit bis ins hohe Alter bleiben kann.

Liebe Frau Ruge, vor allem die Werbung macht uns glauben, dass wir uns alle jünger fühlen müssen als wir sind. Ab wann darf man sich heutzutage eigentlich alt fühlen?

Nina Ruge: Eigentlich überhaupt nicht. Darum geht es in meinem neuen Buch „Altern wird heilbar“. Wenn ich bereits in recht jungen Jahren für die Stärkung meiner Zellkompetenzen, also für meine Grundgesundheit sorge, kann ich dem Altern tatsächlich vorbeugen. Erst wenn etliche Zellfunktionen über viele, viele Jahre hinweg deutlich entgleist sind, können uns Alterskrankheiten erfolgreich attackieren. Das zu vermeiden, dafür können wir heute schon einiges tun – sprich: Die Chancen steigen, uns leistungsfähig und voller Energie zu fühlen zu können, auch mit 80 oder 90!

Pardon, Sie sind inzwischen 63…

Ruge: …und ich fühle mich überhaupt nicht alt. Vielleicht liegt’s auch daran, dass ich einen sehr guten Internisten hatte, der mich schon „früh“, mit 40, darauf brachte, für meine Zellgesundheit zu sorgen, obwohl ich damals kaum etwas von den Zellfunktionen wusste. Ich habe in den 80er Jahren Biologie studiert, seit damals ist die Forschung zur Mikro- und Zellbiologie geradezu explodiert.

Was ist passiert?

Ruge: In wenigen Sätzen lässt sich das wirklich nicht zusammenfassen! Allein das Wissen über die Alterungsprozesse von Stammzellen eröffnet fantastische Möglichkeiten der Altersprävention. Davon werden allerdings erst künftige Generationen profitieren.

Im Vorwort Ihres Buches, das Sie zusammen mit dem Stammzellenforscher und Regenerationsmediziner Dominik Duscher verfasst haben, heißt es: Nina Ruge, Jahrgang, 1956, durchschnittliche Lebenserwartung etwa 69 Jahre. Wird der Durchschnittsdeutsche nicht über 80 Jahre alt?

Ruge: Ja. Schauen Sie sich mal im Internet die Sterbetafeln an. Das ist der statistische Wert. Ich habe mich auch gewundert. Aber eine Lebenserwartung über 80, das trifft offenbar nur für Jüngere zu.

Man baut halt ab, heißt es im Volksmund im Laufe des Alters. Das klingt harmloser als es ist, oder?

Ruge: Das mit dem Älterwerden sei halt so wie ein Reifen, dessen Profil man runterfährt, ist die gängige Auffassung. Irgendwann ist das Profil weg, und man verunfallt in einer Alterskrankheit wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Demenz, Arthrose etc.. Das stimmt so nicht. Bei Alterung handelt es sich um das schleichende Entgleisen unserer fantastischen Zellkompetenzen, also die der Erneuerung, der Energieversorgung und der Entgiftung der Zellen. Es sind komplexe Prozesse, denen wir vielfältig entgegenwirken können.

Nina Ruge: Rotwein hilft der Zellerneuerung

Wann geht das los?

Ruge: Die ersten Zeichen auf Zellebene finden wir schon im Alter von 25 Jahren. Das ist das Traurige. Da unsere Zellen aber über große Leistungsreserven verfügen, merkt man das erst, wenn so 30 bis 40 Prozent der Leistungsfähigkeit weg sind. Dann, so mit 60 bis 70 Jahren, wird den Alterskrankheiten Tür und Tor geöffnet. Aber, wer dagegen rechtzeitig vorgeht, der kann Alter und Krankheit sozusagen ,verschieben’. Gesund altern, das ist das Ziel.

Wie kann man das erreichen?

Ruge: Wissen macht stark. Also hilft es durchaus, die drei Zellkompetenzen kennenzulernen: Die der Erneuerung – da spielen die Stammzellen eine große Rolle. Dann die der Energieversorgung – da sind unsere Zellkraftwerke, die Mitochondrien, die Stars. Und dann die Zellkompetenz der Entgiftung – hier sind wir zum Beispiel bei den Plaques im Gehirn und Demenzerkrankungen. Wie die zelluläre Müllabfuhr arbeitet, ist faszinierend. Wir haben verschiedene Entsorgungs- und Recycling-Systeme in unseren Zellen.

Wie stärkt man die?

Ruge: Unter anderem durch die Aktivierung mit Sirtuinen.

Darf man fragen, worum es sich dabei handelt?

Ruge: Bekannt gemacht hat die Sirtuine jüngst die Sängerin Adele, die 45 Kilo mit einer Sirtuin-Diät abnahm. Sirtuine sind Eiweiße mit Schlüsselfunktion. Sie sind in sämtlichen unserer 100 Billionen Zellen vorhanden und helfen zum Beispiel, die DNA unserer Stammzellen zu reparieren. Sie helfen ihnen also, länger ihrer wichtigen Funktion unserer Runderneuerung von innen nachzukommen. Sie stellen den Stoffwechsel der Zellen auf Fettverbrennung um – das heißt, sie bauen Fettpölsterchen ab. Außerdem kurbeln sie die Autophagie an, – also die Müllabfuhr in den Zellen, von der wir eben schon gehört haben. Sirtuine gelten heute als Langlebigkeitsproteine. Also macht es sehr viel Sinn, sie zu unterstützen! Wussten Sie, dass 90 Prozent der Zellen unseres Körpers binnen sieben Jahren erneuert werden?

Nein, so genau nicht.

Ruge: Es gibt nur einige wenige Zelltypen, die nicht erneuert werden. Zum Beispiel werden Nerven-, Leber oder Herzzellen leider kaum ersetzt. Aber alle anderen, pro Sekunde rund 50 Millionen Zellen! Wenn wir also etwas für die Zellerneuerung tun wollen, dann sollten wir unsere Sirtuine aktivieren, das ist beispielsweise mit Intervallfasten möglich. In Zukunft wird es starke Medikamente geben – derzeit kann man auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen. Auch Rotwein hilft.

Rotwein?

Ruge: Naja, man müsste allerdings, um eine deutliche Wirkung zu erzielen zwölf Flaschen täglich trinken… Aber auch das eine Glas am Abend hat tatsächlich schon eine gewisse Wirkung. Darüberhinaus könnte man sich ja wie Adele auf eine Sirtuin-Diät einlassen...

Was muss man bei einer Sirtuin-Diät an Lebensmitteln weglassen?

Ruge: Beispielsweise Fleisch, Butter und einige Sorten Käse, dann vor allem Zucker. Stattdessen werden Äpfel mit Schale empfohlen, Brokkoli, Buchweizen, Grünkohl, Kurkuma, Chilischoten, Soja…. Was alles zur Sirtuin-Diät gehört, findet man problemlos im Internet.

Zucker ist auch in vielen Lebensmitteln drin, die, ich sag mal, lecker sind?

Ruge: Sie essen wahrscheinlich auch gerne mal ein Stück Schokolade oder ein Stück Kuchen?

Natürlich.

Ruge: Das ist ungünstig. Ich habe mir das mit 40 abgewöhnt. Ich esse seitdem weder Dessert, noch Eis, auch kein weißes Weizenbrot. Und mir fehlt nichts. Wenn der Insulinkick wegfällt, den Zuckerprodukte auslösen, dann verschwindet auch der Heißhunger. Sie können mir tatsächlich ein Wahnsinnseis mit Brombeersauce vorsetzen, und ich sage: Dankeschön, für mich nicht!

Sie beschreiben im Buch noch eine weitere wichtige Zellkompetenz, die Entgiftung. Wie kann man die ankurbeln?

Ruge: Ja, es ist tatsächlich wichtig, unseren Zellen bei der Entgiftung zu unterstützen, besonders unsere Gehirnzellen. An ihren Oberflächen werden permanent kleine Proteinstückchen abgelöst – die im intakten Zellstoffwechsel sofort entsorgt werden. Welchen biologischen Sinn die machen, ist nicht geklärt. Auf jeden Fall können sie verklumpen, wenn die zelluläre Müllabfuhr ins Stottern gerät. Es entstehen die gefürchteten Plaques und Taufibrillen, die die Nervenzellen langfristig zerstören. Noch gibt es keine wirksamen Medikamente dagegen – man hofft auf Antikörper. Aber die neuesten Studien zeigen, dass es zumindest ein Nahrungsergänzungsmittel gibt, das den Prozess verlangsamen kann: der Extrakt des Weizenkeims.

Nina Ruge empfiehlt älteren Menschen einen "Power Nap"

Sie schreiben auch, dass man Übergewicht vermeiden sollte, regelmäßig Sport treiben und sich geistig fordern. Und Schlaf spielt eine Rolle.

Ruge: Ja, im Schlaf schrumpfen unsere Nervenzellen um rund 60 Prozent. So gewinnt das spezielle Gehirn-Lymphsystem deutlich mehr Raum, um Abfallstoffe abzutransportieren, auch die Plaques-Vorstufen. Bei Ratten entdeckte man, dass 95 Prozent der Entgiftung im Schlaf stattfindet. Vertrackterweise können gerade ältere Menschen oft nachts oft nicht mehr so gut schlafen. Ihnen wird tagsüber der „Powernap“ empfohlen, der Kurzschlaf bis zu 30 Minuten – wann immer sie die Müdigkeit überfällt. Der kann durchaus bei der Entgiftung helfen.

Wenn man nun all das macht, was Sie auflisten, können Menschen bis zu 120 Jahre alt werden, meinen Sie. Ist aber so ein hohes Alter erstrebsam?

Ruge: Wenn ich gesund bleibe, warum denn nicht?

Glauben Sie im Ernst, dass Altern heilbar ist, wie Ihr Buchtitel verspricht?

Ruge: Das klingt zwar etwas provokativ, doch es diskutieren derzeit sogar die Fachleute der Weltgesundheitsorganisation darüber, ob Altern künftig als Krankheit klassifiziert und in den neuen Katalog der anerkannten Krankheiten namens „ICD“ aufgenommen werden sollte.

Sie arbeiteten im Nachrichtengeschäft. Hat dieser tägliche Druck und Stress keine Spuren bei Ihnen hinterlassen?

Ruge: Ich denke, der Stress hat mich jung gehalten. Ich bin als Anfängerin im Nachrichtengeschäft am 1. Oktober 1989 ins heute-journal des ZDF eingestiegen. Das war eine absolute Ausnahmesituation, wir hatten unter enormem Nachrichtendruck jede Menge Sondersendungen zum Mauerfall zu stemmen. Ich habe bis heute Albträume, dass die Sendung beginnt und ich meine Texte nicht fertig formuliert bekomme. Dennoch: Es war eine fantastische Nachrichten-Zeit, die ich nicht missen möchte.

Aber zu viel Adrenalin ist nicht gut für die Zellen.

Ruge: Da haben Sie recht, negativer Stress macht langfristig krank. Allerdings habe ich diesen Stress meist als positiv wahrgenommen, als besondere Herausforderung. Und ich habe schon immer darauf geachtet, innere Balance zu halten. Meine Schutzräume waren Meditation, Yoga, auch Tagebuchschreiben.

Sie haben das Mantra „Alles wird gut“ bekannt gemacht. Wie wichtig ist das optimistische Denken in Zusammenhang mit Altersgesundheit?

Ruge: „Alles wird gut“ kann natürlich kein beschwichtigendes „heile, heile Segen“ sein. Alles wird gut, wenn ich eine Haltung zum Leben einnehme, die Herausforderungen für inneres Wachstum sucht und Niederlagen als Teil dieses Wachstums akzeptiert, um gestärkt aus ihnen herauszugehen.

Was, glauben Sie, kommt nach dem Alter oder anders gefragt: Sind Sie gläubig?

Ruge: Ich bin ein spiritueller Mensch, aber kein Kirchenmitglied. Was wird bleiben von uns, nach dem Tod? Ich wage keine Antwort. Meine Haltung: Wir dürfen uns auf Erden fantastisch entwickeln, wenn wir die Chance dazu erhalten und ergreifen. Doch wird eine Seele wiedergeboren? Hm. Vielleicht geht unsere Einzigartigkeit, unsere Individualität verloren – doch die Lebensenergie, das Wunder des Lebens währt ewig.

Zur Person: Die 63-jährige Münchnerin moderierte zehn Jahre die ZDF-Sendung „Leute heute“. Heute ist die studierte Deutsch-Biologie-Lehrerin im BR und auf Phoenix zu sehen. Ihr neues Buch erschien im GU-Verlag.

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Die Diskussion ist geschlossen.

20.07.2020

Zu diesem geistreichen Interview und der Eigenwerbung für´s neue Buch kann man Nina Ruge nur gratulieren und anmerken:
Besser reich, gscheit, schön und gesund als arm, deppert, schiach und krank.