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Interview
09.02.2018

Vertrauen in die Medien: „Die Lügenpresse-Hysterie ebbt ab“

AfD-Anhänger bei einer Demonstration in Rostock. Sie halten die Presse für eine „Lügenpresse“ – ein beliebtes und weitverbreitetes Wort unter rechten Populisten.
Foto: Bernd Wüstneck, dpa

Das Vertrauen in Medien ist gestiegen, heißt es in einer Studie. Einer der Autoren erklärt, warum vor allem Fernsehen und Zeitungen als glaubwürdig gelten.

Herr Schemer, als Kommunikationswissenschaftler beschäftigen Sie sich seit zehn Jahren mit dem Thema Vertrauen in Medien. Wie hat sich dieses in den vergangenen Jahren verändert?

Christian Schemer: Das Vertrauen in Medien hängt von der Konjunktur mancher Themen ab. Es ist sowohl der Anteil derer gestiegen, die misstrauischer geworden sind, als auch derer, die den Medien, die sie auch wirklich nutzen, mehr Vertrauen schenken. Aktuell beobachten wir eine leichte Entspannung, die Lügenpresse-Hysterie ebbt wieder ab, weil gerade wieder Aufregerthemen wie die Flüchtlingspolitik an Konjunktur verloren haben.

Gibt es weitere Gründe, weshalb das Vertrauen in die Medien Ihrer aktuellen Studie zufolge wieder deutlich gestiegen ist?

Schemer: Die befürchteten Einflüsse ausländischer Geheimdienste etwa auf die Bundestagswahl haben sich nicht bewahrheitet. Außerdem haben Medien angesichts der Lügenpresse-Vorwürfe versucht, mit mehr Transparenz zu reagieren, also tatsächlich zu zeigen, worin ihre Arbeit besteht und wie sie arbeiten.

Warum war das nötig?

Schemer: In unserer Studie haben wir festgestellt, dass viele nicht wissen, wie Berichterstattung zustande kommt. Dass zum Beispiel eine Tatsache bestätigt werden muss, bevor sie veröffentlicht wird. Es gab ja auch eine öffentliche Diskussion, warum über manche Themen berichtet wird, über andere aber nicht.

Denken Sie an einen konkreten Fall?

Schemer: Ich denke dabei an den Mord an der Freiburger Studierenden durch einen Flüchtling, über den in der „Tagesschau“ zunächst nicht berichtet worden ist. Da hat es direkt die Vermutung gegeben, dass etwas unterdrückt oder verheimlicht werden soll.

Die „Tagesschau“ begründete ihr Vorgehen damals damit, dass es sich um eine Beziehungstat handele, worüber die Sendung generell nicht berichte…

Schemer: Diese Prozesse zu erklären, hilft sicherlich viel. Ein weiterer Befund, den wir festgestellt haben: Viele Menschen haben das Gefühl, dass die Berichterstattung in den Medien gar nicht so viel mit ihrem Leben zu tun hat. Sie fühlen sich entfremdet. Daher ist es wichtig zu erklären, was Themen mit dem Einzelnen zu tun haben. Wenn es zum Beispiel um Arbeitslosenzahlen geht, dann waren das in den vergangenen Monaten immer Erfolgsmeldungen. Gleichwohl haben wir in Deutschland relativ viele Langzeitarbeitslose. Ich kann gut verstehen, dass sich manche Menschen da nicht repräsentiert fühlen.

Welchen Medien vertrauen die Menschen am meisten?

Schemer: Das sind vor allem die öffentlich-rechtlichen Nachrichten und die aktuelle Tagespresse, was sich in den vergangenen Jahren aber kaum verändert hat.

Woran liegt das?

Schemer: Letztlich sind das die etablierten Medien. Das spiegelt sich auch in der Reichweite und den Nutzerzahlen wider. Selbst wenn dort handwerkliche Fehler passieren, verzeihen die Nutzer diese, weil sie wissen: Trotz allem bin ich gut informiert. Hier vertraut man auch oft Marken.

Inwiefern haben Fake News und Hasskommentare Einfluss auf das Vertrauen in Medien?

Schemer: Dadurch, dass wir viel darüber sprechen, halten drei Viertel der Menschen Falschmeldungen und Hasskommentare für eine echte Gefahr für die Gesellschaft. Sie sind der Meinung, dass der Staat dort eingreifen muss, und fordern eine gesetzliche Regulierung. Das Vertrauen ins Internet ist deshalb ziemlich eingebrochen. Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz, das dabei helfen soll, Falschmeldungen und Hasskommentare einzudämmen, genießt daher in der Bevölkerung großen Rückhalt. Plattformen wie Facebook werden ja nun in die Pflicht genommen, gesetzeswidrige Inhalte schnellstmöglich zu löschen.

Und was halten Sie davon, dass die Plattformen nun stärker in die Pflicht genommen werden?

Schemer: Es besteht die Gefahr, dass eher zu viel als zu wenig gelöscht wird. Und nur weil ein Kommentar im Internet gelöscht wird, ist die Meinung ja nicht weg. Oft prahlen auch diejenigen damit, deren Kommentar gelöscht wurde, und stellen sich als Opfer dar. Wir merken durchaus, dass gerade populistische Bewegungen von diesem Opfer-Mythos leben. Diese Entwicklung sollten wir genauer im Auge behalten.

Wie können die etablierten Medien das hohe Vertrauen in ihre Angebote aufrechterhalten?

Schemer: Gute Nachrichten brauchen Zeit, weil man recherchieren und nachprüfen muss. Natürlich hat der Zeitdruck im Journalismus zugenommen. Es geht häufig darum, wer als Erster die Story hat. Aber um Erster sein zu wollen, muss man nicht die Wahrheit riskieren. Es gilt, eher einen Qualitäts- als einen Schnelligkeitswettbewerb zu führen. Außerdem ist es wichtig, den Menschen zu erklären, wie Journalismus funktioniert, und gesellschaftliche Phänomene herunterzubrechen: Was bedeuten diese für den Einzelnen? Das könnte man beispielsweise über konkrete Fallbeispiele lösen. Denn wir haben keinen Zugang zu den Entwicklungen auf gesellschaftlicher Ebene außer über die Berichterstattung. Wenn der Weg vom Phänomen in der Gesellschaft zum Individuum sehr weit ist, ist das für viele Menschen zu abstrakt.

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