ESC: Klingt Nettas Song "Toy" wie "Seven Nation Army"?
"Toy" - der Gewinner-Song des diesjährigen ESC - scheint für viele Ähnlichkeiten mit einem Klassiker der White Stripes zu haben. Stimmen die Plagiatsvorwürfe?
20 Jahre war es her, dass Israel den Eurovision Song Contest gewinnen konnte. Dieses Jahr hat Sängerin Netta Barzilai die lange Durstrecke beenden können und sicherte sich mit dem Song "Toy" den Sieg. Mit einer Gesamtwertung von 529 lag sie beim ESC in Lissabon fast 100 Punkte vor dem zweiten Platz - damit wäre Israel auch der reguläre Ausrichter des Wettbewerbs 2019.
Nun droht den Komponisten von "Toy" jedoch ein Verfahren wegen Plagiatsvorwürfen. Israelischen Medien zufolge kritisiert die Universal Music Group die Ähnlichkeit zum Lied "Seven Nation Army" von den White Stripes. Dabei gehe es nicht um die Melodie, oder den Text, sondern um eine Übereinstimmung im Rhythmus.
Plagiatsvorwürfe zu "Toy": Wird Israel der Titel entzogen?
Die Komponisten Doron Medalie und Stav Beger seien in einem entsprechenden Brief von dem Verfahren informiert worden. Barzilais Manager Ofer Menahem bestätigte den Eingang des Briefes. "Es wurde kein Rechtsanspruch erhoben, (es kam) nur ein Brief zur vorläufigen Klarstellung in Bezug auf dieses Thema", zitierten ihn israelische Medien. Doron Medalie werde am Mittwoch nach Los Angeles fliegen, um eine Lösung in dem Streit zu finden, schrieb die Nachrichtenseite ynet.
Israelische Medien schrieben, sollten nachweislich zumindest Teile von "Toy" abgekupfert sein, könne dies die Ausrichtung des Eurovision Song Contests 2019 in Israel gefährden. Falls es sich bei dem Siegersong nicht um ein Original handele, könne Netta Barzilai nachträglich disqualifiziert werden, schrieb Haaretz.
Die Europäische Rundfunkunion als Veranstalter des Eurovision Song Contests äußerte sich zunächst nicht zu dem Thema. Israel hatte zuletzt im Jahr 1998 durch die transsexuelle Sängerin Dana International mit dem Song Diva gewonnen. (AZ)
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