Schwerkranker Junge Alfie Evans darf nicht ausgeflogen werden
Der schwerkranke kleine Junge Alfie Evans aus Großbritannien darf für eine weitere Behandlung nicht nach Rom ausgeflogen werden.
Der Fall habe nun sein "letztes Kapitel" erreicht, urteilte Richter Anthony Hayden am Dienstag in Manchester. Die Eltern sollten nun die Optionen in Erwägung ziehen, ihr Kind von der Intensivstation der Kinderklinik in Liverpool auf eine Station, in ein Hospiz oder nach Hause zu verlegen.
Der Richter wies damit einen Antrag der Eltern des 23 Monate alten Jungen ab, ihn für eine für eine Weiterbehandlung in ein Kinderkrankenhaus des Vatikan zu verlegen. Zuvor hatte es der Oberste Gerichtshof in London abgelehnt, den Fall erneut zu prüfen. Neben allen britischen Instanzen hatte auch der Europäische Menschenrechtsgerichtshof den Antrag der Eltern abgewiesen.
Alfie Evans ist an einem seltenen, degenerativen Hirnleiden erkrankt. Er ist seit Dezember 2016 im Krankenhaus. Die lebenserhaltenden Geräte wurden am Montag nach einer Gerichtsentscheidung abgeschaltet, der Junge ist nach Angaben des Vaters aber noch am Leben.
Der Fall fand wegen des öffentlichkeitswirksamen Engagements der Eltern weit über Großbritannien hinaus Beachtung. Mehr als 200.000 Menschen hatten die Eltern in einer Petition unterstützt.
Auch Papst Franziskus setzte sich zuletzt für den kleinen Jungen ein. Italien sagte dem Jungen zudem die italienische Staatsbürgerschaft zu, um eine Verlegung nach Rom zu vereinfachen. Das vom Vatikan betriebene Kinderkrankenhaus in Rom erklärte, es stehe ein Spezialflugzeug des italienischen Verteidigungsministeriums bereit, um den kleinen Jungen nach Italien auszufliegen. (afp)
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