Beim Stiertreiben in Pamplona mehren sich Sex-Attacken
Beim berühmten Stiertreiben in Pamplona beschäftigen die Polizei mehrere Fälle von sexuellen Attacken auf Volksfest-Besucherinnen. Jede Frau dort habe das schon einmal erlebt.
Bei Spaniens berühmtestes Volksfest, dem Stiertreiben von Pamplona, empören massenhafte sexuelle Attacken auf Frauen die spanische Öffentlichkeit. Tausende Menschen gingen nun gegen die sexuellen Aggressionen auf die Straße.
Mehrere Vergewaltigungen von Festbesucherinnen beschäftigen gerade die Polizei. Eine junge Spanierin soll von fünf Männern, darunter ein Polizist in Ausbildung, missbraucht worden sein. Doch das sind nur die extremen Vorfälle auf diesem alkoholreichen Fest. Hinzu kommen unzählige Übergriffe, die meist nicht angezeigt werden. Bilder von drangsalierten Frauen, die auf Straßen und Plätzen betatscht, ausgezogen und sexuell belästigt werden, führten dazu, dass die Polizei mit einem Großaufgebot die Besucherinnen beschützt. 3500 Polizisten, so viel wie noch nie, waren im Einsatz. Vielerorts wurden hochauflösende Kameras installiert, um Gewalttäter und Grabscher leichter identifizieren zu können.
Sexuelle Attacken gehören zum Festalltag in Pamplona
Die lokale Plattform „Frauen gegen sexistische Gewalt“ beklagt, dass solche Attacken zum Festalltag gehören: „Jede Frau, die hier unterwegs ist, hat dies schon erlebt.“ Diese Sexattacken häuften sich auch deswegen, „weil sich die Idee ausgebreitet hat, dass hier alles erlaubt ist.“ Als Folge des frauenfeindlichen Festambientes kämpften Behörden, Bürgerinitiativen und Medien gemeinsam mit einer großen Kampagne für ein „Fest ohne sexuelle Aggressionen“. Bürgermeister Joseba Asiron versprach, nicht zu ruhen, bis diese „untolerierbaren“ Vorfälle verschwunden seien. Die Sexangriffe auf Frauen, sagte Asirón, seien der Schandfleck des Stierfestes, das zu Ehren des Heiligen Fermin jedes Jahr stattfindet.
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