Ebola in Europa?
Die Angst vor einer Ebola-Epidemie in Europa wächst: Eine Krankenschwester in Spanien hat sich mit dem gefährlichen Virus infiziert. Doch Experten geben Entwarnung.
Die Ebola-Infektion einer Krankenschwester in Spanien verunsicherte viele. Doch nach Überzeugung eines führenden Ebolaexperten wird dies zur Folge haben. Ein solcher Fall sei erwartbar gewesen, sagte Peter Piot von der London School of Hygiene and Tropical Medicine am Dienstag in einer Telefonkonferenz der Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf. "Die Behandlung von Ebolapatienten ist riskant, und gerade medizinisches Personal kann sich leicht infizieren."
Experten sind sich sicher: Keine Ebola-Epidemie in Europa
Piot und andere Tropenmediziner aus aller Welt hatten zuvor telefonisch über wissenschaftliche Aspekte der diskutiert. Dabei sei unter anderem die große Bedeutung der Sozialwissenschaften bei der Bekämpfung der Epidemie hervorgehoben worden, sagte Piot. Um die Ausbreitung von Ebola zu stoppen, müssten soziale Konventionen geändert werden.
Uneins sind sich die Wissenschaftler laut Piot darin, ob die Epidemie ohne eine Impfung eingedämmt werden kann. In den betroffenen Ländern gebe es zudem viele praktische Probleme bei der Behandlung. Wissenschaftliche Studien, nach denen das Ebolavirus bis zu neunzig Tage in Sperma überleben kann, bestätigte Piot. Genesenen Ebola-Patienten werde deshalb empfohlen, für diesen Zeitraum Kondome zu benutzen. dpa
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