Tornado und Starkregen sorgen für Chaos in Teilen Deutschlands
Starkregen, Überflutungen und ein Tornado: Heftige Unwetter sorgen seit der Nacht in Teilen Deutschlands für Chaos. Betroffen sind vor allem Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
Starkregen, Überflutungen und ein Tornado: Heftige Unwetter sorgen seit der Nacht in Teilen Deutschlands für Chaos. Betroffen sind vor allem Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
In Osnabrück wurde am frühen Freitagmorgen wegen der starken Regenfälle Katastrophenalarm ausgelöst. Der Pegelstand des Flusses Hase sei auf 2,51 Meter über normal gestiegen, sagte Oberbürgermeister Boris Pistorius der Nachrichtenagentur ddp. Dies sei der höchste jemals gemessene Stand des Flusses. Mehr als 500 Keller und zahlreiche Straßen seien überflutet, sagte Pistorius, der zudem als Leiter des Katastrophenschutzes fungiert. Wegen des
Katastrophenfalls fällt der Unterricht am Freitag an allen allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen in Osnabrück aus.
Die Paracelsus-Klinik am Stadtrand Osnabrücks war am Donnerstagabend durch die Wassermassen gefährdet gewesen, konnte aber durch Sandsäcke gesichert werden, sagte Pistorius. Die Feuerwehr, die Polizei und das Technische Hilfswerk (THW) seien bereits seit Donnerstagmorgen um 11.00 Uhr im Einsatz. Laut Wetterdienst fielen bis gestern Abend 71 Liter Regen pro Quadratmeter.
Langanhaltende Regenfälle haben auch in Nordrhein-Westfalen zu Überflutungen geführt. Am Donnerstagabend hatte eine Windhose kurz vor 20 Uhr in Bad Salzuflen eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Wie die Polizei mitteilte, zog der Tornado von Südwest nach Nordost zwischen den Ortsteilen Schötmar und Rätzen entlang. Innerhalb weniger Sekunden wurden bei mindestens vier Häusern die Dächer beschädigt, dicke Bäume wurden entwurzelt oder gespalten.
In Nordrhein-Westfalen waren besonders im Norden des Regierungsbezirks Münster die Kreise Steinfurt und Borken betroffen. Dort wurden bis Freitagmorgen insgesamt rund 2000 witterungsbedingten Einsätzen gezählt, wie die Bezirksregierung mitteilte. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) fiel in Steinfurt innerhalb von 36 Stunden rund 170 Liter Regen pro Quadratmeter. Viele Keller liefen voll, zudem wurden Häuser unterspült. Mehrere Bahnstrecken mussten gesperrt werden. Bei der Kollision zwischen zwei Autos und zwei Lastwagen auf der überfluteten Autobahn 2 bei Bielefeld wurden am
Donnerstagabend drei Menschen schwer verletzt.
In Rheine im Kreis Steinfurt brach das Dach eines Gewerbetriebes
zusammen. Mehrere Regenrückhaltebecken liefen über, einige Pumpwerke
fielen aus. Durch Unterspülungen drohten Gebäude einzustürzen, viele Keller wurden überflutet. Im Kreis Borken war insbesondere die Stadt Ahaus betroffen. Dort drohte das Klärwerk überzulaufen. (AZ)
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