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Frankreich
29.12.2022

Warum Paris immer weiter schrumpft

Paris gilt als eine Stadt mit Lebensgefühl (hier Gäste in der Brasserie "Royal Cambronne"), die Millionen Touristen anzieht. Tausende von Einwohnern hingegen suchen jährlich das Weite - und ziehen fort.
Foto: Ludovic Marin

Die französische Hauptstadt Paris lässt viele Menschen weltweit träumen. Dennoch schrumpft die Stadt und verliert seit Jahrzehnten pro Jahr mindestens 10.000 Einwohner.

Eigentlich hat die Tochter von Emmanuelle Ducros Glück, denn sie profitiert von hervorragenden Lernbedingungen. Gerade einmal 14 weitere Mädchen und Jungen sitzen mit ihr im Unterricht, und die Parallelklasse zählt sogar nur noch zwölf Kinder, so Ducros. Die Mutter empfindet die geringe Schülerzahl, die im Prinzip ein Vorteil ist, als bedrohlich: „Wir befürchten die Schließung von Klassen mitten in Paris.“

Rund 10.000 Kinder weniger als noch im Jahr 2020 besuchen in der Hauptstadt derzeit die Grundschule oder den Kindergarten, der in Frankreich Vorschule heißt und ab drei Jahren verpflichtend ist. Im nächsten Jahr müssen Schulen möglicherweise zusammengelegt werden, warnte Patrick Bloche, im Rathaus zuständig für Bildung und Familien. 

Paris gilt nicht als familienfreundlich

Paris oder vielmehr seine Einwohnerzahl schrumpft seit Jahren – und besonders sichtbar wird das am Rückgang der Schülerzahlen. Denn es sind vor allem unter 40-Jährige, Paare und Familien, die gehen.

Hohe Mieten, starke Luftverschmutzung, wenige Grünflächen: Die weltweit bewunderte „Stadt der Liebe“ gilt nicht unbedingt als familienfreundlich und genießt bei Französinnen und Franzosen ein weniger positives Image als im Ausland. Viele „müssen“ aus beruflichen Gründen im Großraum Paris leben, wo fast ein Drittel des Bruttoinlandsproduktes erwirtschaftet wird. Und verlassen die Metropole, sobald sich eine Möglichkeit dafür auftut.

Im Großraum Paris wohnen 12,4 Millionen Menschen

Neu ist der Trend nicht. Dem französischen Statistikamt Insee zufolge begann er bereits in den 1930er Jahren. Seit 2013 verliert Paris jährlich mindestens 10.000 Menschen, weil deutlich mehr gehen als kommen, und obwohl die Geburtenrate jeweils über der Sterberate liegt. Inzwischen ist die Einwohnerzahl mit 2,14 Millionen Menschen die niedrigste seit Jahrzehnten. Eingerechnet wird dabei nur die Fläche innerhalb der offiziellen Stadtgrenzen. In der Hauptstadtregion Île-de-France, also dem Großraum Paris insgesamt, leben hingegen 12,4 Millionen Personen.

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Hier in diesem Ballungsraum bleibt der Insee-Studie zufolge mehr als die Hälfte der Menschen, die das eigentliche Paris verlassen. Die Immobilienpreise sinken in den Vorstädten oft erheblich, während es gute Anbindungen über die Metro oder Vorortzüge gibt. Teuer bleibt es vor allem im schicken Westen um den Stadtwald Bois de Boulogne oder in einigen Vororten im Osten beim Bois de Vincennes, einer weiteren grünen Lunge.

Doch auch in der gesamten Hauptstadtregion sinken die Einwohnerzahlen. „Viele Paare, die zuvor in Paris waren, gehen zunächst dorthin, bevor sie in die Provinz umziehen“, erklärte François Dubujet, Verantwortlicher für die Insee-Studie bei deren Erscheinen. Mehr als ein Drittel derer, die wegziehen, behalten ihren Job und pendeln aus Städten wie Lille und Nantes. Schnelle Zugverbindungen machen dies möglich. Auch Marseille und Bordeaux verzeichnen seit Jahren hohe Zuwächse. Diese Zahlen des Insee-Amtes stammen zwar von der Zeit vor der Corona-Pandemie, doch Dubujet zufolge handelt es sich um strukturelle Entwicklungen, die sich seitdem verstärkten. Denn Homeoffice ist seit 2020 üblicher und die Menschen haben große Sehnsucht nach mehr Natur entwickelt.

Nach wie vor ist Paris eine der teuersten Städte der Welt

Und wer sich in der Hauptstadt nur eine kleine Wohnung leisten kann, verfügt in der Provinz oft über ein Haus mit Garten für denselben Preis. Einer Studie des Magazins The Economist von Ende November zufolge befand sich Paris zwar „nur“ noch auf dem neunten Platz der teuersten Städte weltweit. Doch mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von mehr als 10.000 Euro, in manchen Vierteln deutlich mehr, hat sie zumindest in Europa immer noch einen Spitzenpreis. Es gibt einen Mietpreisdeckel, doch der gemeinnützigen Abbé-Pierre-Stiftung zufolge halten sich die Vermieter in fast einem Drittel der Fälle nicht daran. Besonders die schicken Gegenden im Zentrum, das sechste, siebte und achte Arrondissement, erlebten zuletzt starke Preissteigerungen. Bis zu einem Viertel der Käufer sind dort Ausländer, vor allem US-Amerikaner.

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo wird aufgrund dieses „Exodus‘“ der Pariser regelmäßig von der Opposition angegriffen. Um die Stadt wieder attraktiver zu machen, lässt sie den Autoverkehr einschränken, Radwege ausbauen, Bäume pflanzen, Grünflächen einrichten. Bis 2025 soll es 25 Prozent Sozialwohnungen geben, die Steuern auf einen Zweitwohnsitz wurden erhöht und die Regeln für die Vermietung von Wohnungen verschärft, damit das Zentrum nicht mehr nur von Touristen bevölkert wird. Längst gibt es dort nicht nur immer weniger Schulen, sondern auch Supermärkte oder Bäckereien – also weniger Alltagsleben, so lebendig die Stadt auch scheint. 

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