Das Reform-Tempo nähert sich dem Reform-Druck endlich sichtbar an. Und doch ist es erst einmal nur ein Anfang. Was nun nötig wäre: eine breite Debatte darüber, was ARD, ZDF und Deutschlandradio weglassen könnten.
Entgegen der verbreiteten polemischen Kritik, weiß man bei den beitragsfinanzierten Sendern durchaus, was die Stunde geschlagen hat. So werden verstärkt Kooperationen eingegangen und Kompetenzen gebündelt – und es wird massiv Geld zugunsten digitaler Angebote umgeschichtet.
Endlich, könnte man sagen, nähert sich das Reform-Tempo dem berechtigten Reform-Druck sichtbar an. Endlich, kann man sagen, sind auch die geplanten gesetzlichen Leitplanken für die Sender erfreulich klar und richtig formuliert: Stärkung des öffentlich-rechtlichen Profils, Digitalisierung und mehr Flexibilität bei der Wahl der Verbreitungswege sowie Stärkung der Kontrollgremien. Es klingt vielversprechend, und doch ist es zunächst einmal nur ein Anfang (der bereits einige Vorläufer hatte).
Noch ein jedes Mal gab es einen Aufschrei, wenn es ans Programm ging
Zumal eine entscheidende Debatte in der breiten Öffentlichkeit noch gar nicht geführt wurde: Was genau können ARD, ZDF und Deutschlandradio in ihren inhaltlichen Angeboten weglassen oder ins Digitale verlagern? Schließlich beschränken sich geforderte Einsparungen nicht auf Verwaltung oder Technik. Diese Debatte wird niemand gerne führen. Noch ein jedes Mal gab es einen Aufschrei, wenn es ans Programm ging. Und doch muss sie jetzt geführt werden – hoffentlich ohne Polemik.
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