Wetten, dass...?: Thomas Gottschalk und die rettenden Gäste
Wetten, dass...? war gar nicht so schlecht. Unter Thomas Gottschalks Gästen gab es auch viel Gesprächsstoff. Unter anderem ging es um die Nacktbilder von Simone Thomalla. Von Ina Kresse
Man möchte meinen, dass es inzwischen zum guten Ton gehört, Wetten, dass...? und Thomas Gottschalk zu zerreißen. Das geht diesmal nicht wirklich. Bis auf dass die Sendung einfach zu lang ist, war sie gestern richtig unterhaltsam.
Schillernde Gäste auf der Couch, abwechslungsreiche Wetten, solide Musikauftritte und ein mit Spannung erwartetes Zusammentreffen, das extra auf das Ende der Show gelegt wurde - der Wetten, dass...?-Zuschauer auf der Couch wurde im Rahmen des Möglichen unterhalten. Ob das genügt, muss jeder für sich selber entscheiden. Wetten, dass...? aus Friedrichshafen hob sich jedenfalls angenehm von vergangenen Sendungen ab.
Das lag natürlich in erster Linie an den Gästen. Thomas Gottschalk umgab sich am Samstagabend mit schönen Menschen. Da saßen Topmodel Heidi Klum, US-Schauspielerin Hillary Swank, Jon Bon Jovi, Bayern-Spieler Mario Gomez, Tatort-Kommissarin und Playboy-Nackedei Simone Thomalla und noch einige mehr auf seiner Couch. Und natürlich dauer-präsent: die liebreizende Michelle Hunziker im roten langen Flatterkleid mit raffiniertem Ausschnitt.
Höchst unkompliziert ging es unter den Gästen zu. Die frischgebackene Mutter Heidi Klum verließ hin und wieder die Bühne, um auf Plateaus zu ihrem Baby zu stöckeln. Schließlich sei sie momentan eine Milchmaschine und müsse zum Abzapfen raus. Klum schien an dem Abend sowieso eine zweite Assistentin für Thomas Gottschalk zu sein. Wovon der Moderator mächtig profitierte.
Selbst der etwas wortkarg wirkende Mario Gomez, landete zwischendurch einen Brüller. Bezüglich Simone Thomallas Nacktaufnahmen im Playboy sagte der Bayern-Spieler ganz frech an seine Sitznachbarin gerichtet: "Ich habe mir die Bilder angesehen - man muss sich schließlich auf die Gäste vorbereiten." Ist klar.
Thomalla, kaum saß sie auf dem Sofa, schlug gleich Konfrontationskurs bezüglich ihrer Nacktfotos ein. Thomas Gottschalk hingegen schlug die entsprechenden Seiten in dem Magazin auf. Was Hillary Swank in diesem Moment nackter Ansichten dachte, war undurchschaubar. Als Gottschalk sie auf die Prüderie der Amis ansprach, sagte die Schauspielerin ebenfalls nichts. Die sehr sympathische Swank wirkte zum Ende hin etwas gelangweilt, was ihr bei der Länge der Show keiner verübeln kann.
Witzig die Szene, als Comedy-Frau Martina Hill von der "heute-show" Heidi Klum parodierte und beide das schrille Gackern anfingen - mit dem Unterschied, dass die eine halt nicht anders kann.
Die Wetten waren diesmal wirklich gut. Nette Ideen statt Ekelwetten. Ein Autofahrer kippte sein Auto auf zwei Reifen und fuhr so im Saal Slalom um Laternen - das Publikum in Friedrichshafen johlte. Süß auch, wie die Turnmädchen aus Kaugummi eine langes Seil kauten und dann darüber hüpften.
Verdient Wettkönig wurde Philipp Auerswald. Der 29 Jahre alte Sportstudent raste auf Schlittschuhen eine Bobbahn hinunter und baute währenddessen ein Ü-Ei-Spielzeug zusammen. Und das innerhalb 90 Sekunden. Ist zumindest nicht alltäglich. Auch wurde die Saalwette eingelöst, rund um Friedrichshafen hübsche Mädchen zu finden, die bei der nächsten Germany`s Next Topmodel-Staffel teilnehmen. Heidi Klum suchte sich aus den Mädchen, die zum Abschluss catwalkmäßig vorlaufen mussten, drei Kandidatinnen für ihre neue Castingshow aus.
Ach und fast vergessen, das mit Spannung erwartete Zusammentreffen von Eros Ramazotti und Ex-Frau Michelle Hunziker. Das allerdings gestaltete sich höchst unspektakulär. Kurz gemeinsam nebeneinander auf der Couch Platz genommen, bemühten sich die beiden zu versichern, man verstehe sich gut.
Gottschalk hingegen schlug sich an dem Abend besser als sonst. Was aber auch an den illustren Gästen lag. Dass die Kritik an seinen Wetten dass...?-Fähigkeiten ihm in letzter Zeit zugesetzt hatten, zeigten seine Spitzen, die er etwa im Gespräch mit Mario Gomez losließ: "Beim Fußball ist es wie bei Wetten dass...?. Entweder bist du die Nummer eins, oder du bist in einer schweren Krise." Nein, von einer Krise konnte man gestern Abend nicht sprechen, aber etwas kürzer wäre die Show besser gewesen. Ina Kresse
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