Bei Anschlag auf Bundeswehr 42 Fahrzeuge zerstört
Dresden (dpa) - Nach dem schwerwiegenden Brandanschlag auf Bundeswehrfahrzeuge in Dresden fehlte von den Tätern am Dienstag noch jede Spur. Insgesamt 42 Busse, Lkw und andere Autos waren auf dem Gelände der Offiziersschule des Heeres in der Nacht zum Ostermontag zerstört oder stark beschädigt worden.
Das teilten das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen und die Staatsanwaltschaft Dresden am Dienstag mit. "Wir haben noch keine Spur von den Tätern und kennen auch ihre Motive nicht", sagte LKA-Sprecherin Silvaine Reiche.
Zunächst war die Polizei von lediglich 30 zerstörten Fahrzeugen ausgegangen. Der Sachschaden wurde mit mindestens drei Millionen Euro angegeben. Verletzt wurde niemand. Nach ersten Erkenntnissen wurden an mindestens drei Stellen Brandsätze gelegt.
Die Polizei hat unterdessen die Sonderermittlungsgruppe "Albertstadt" zur Untersuchung des Vorfalls eingesetzt. Über die personelle Stärke machte das LKA keine Angaben. Es werde in alle Richtungen ermittelt. Der Sachschaden wurde mit mindestens drei Millionen Euro angegeben. Verletzt wurde niemand. Nach ersten Erkenntnissen wurden an mindestens drei Stellen Brandsätze gelegt.
Oberstaatsanwalt Jürgen Schär hält einen politisch motivierten Hintergrund des Anschlages für naheliegend. "Es ist ja kein Eis-Kiosk angezündet worden, sondern Fahrzeuge der Bundeswehr", sagte er auf dpa-Anfrage. Deshalb habe er auch den polizeilichen Staatsschutz eingeschaltet. Auf linksextremistische Täter wollte er sich aber nicht festlegen. Es habe auf Einrichtungen des Staates auch schon Angriffe aus anderen Richtungen gegeben. Nun werde in Ruhe ermittelt. "Nicht langsam, aber gründlich."
Die Offiziersschule des Heeres in Dresden ist die zentrale Ausbildungsstätte für Offiziere. Derzeit werden dort rund 540 Offiziere des Truppen- und des Militärfachlichen Dienstes, zivile Angehörige der Bundeswehr sowie Reserveoffiziere in Lehrgängen aus- und fortgebildet. Die Einrichtung untersteht dem Heeresamt.
Bislang gebe es keine Veranlassung zu sagen, dass es bei der privaten Sicherheitsfirma, die das Gelände bewacht, Verfehlungen gegeben habe, sagte Bundeswehr-Sprecher Klaus Geier. "Wir warten da die Ermittlungsergebnisse ab." Die meisten Kasernen würden aber von Soldaten bewacht. Ausnahmen gebe es bei Kasernen, die vor allem für den Schulbetrieb genutzt werden.
Am Dienstag sollte im Zuge der Spurensuche ein Schleppdach angehoben werden, das von dem Feuer stark in Mitleidenschaft gezogen wurde und unter dem auch Fahrzeuge abgestellt waren. Die Dresdner Feuerwehr war in der Nacht zu Montag gegen 03.00 Uhr alarmiert worden. 22 Einsatzfahrzeuge und 65 Feuerwehrleute waren im Einsatz.
Die Diskussion ist geschlossen.