Chronologie der Entführung von Rudolph B.
Fast drei Monate nach seiner Entführung in Afghanistan ist der62-jährige Rudolf B. wieder frei. Der deutsche Bauingenieur war im Julizusammen mit einem Kollegen sowie mehreren Afghanen in der ProvinzWardak verschleppt worden. Der 44- jährige Kollege war bereits wenigeTage nach der Geiselnahme von den Taliban erschossen worden. Ein Abrissder Ereignisse:
Hamburg (dpa) - Fast drei Monate nach seiner Entführung in Afghanistan ist der 62-jährige Rudolf B. wieder frei. Der deutsche Bauingenieur war im Juli zusammen mit einem Kollegen sowie mehreren Afghanen in der Provinz Wardak verschleppt worden. Der 44- jährige Kollege war bereits wenige Tage nach der Geiselnahme von den Taliban erschossen worden. Ein Abriss der Ereignisse:
18. Juli: Das Auswärtige Amt teilt mit, dass in Afghanistan zwei Deutsche vermisst werden. Sie sollen für ein Unternehmen in Kabul gearbeitet haben.
20. Juli: Ein Taliban-Sprecher verlangt den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan und die Freilassung islamistischer Kämpfer. Die Bundesregierung lehnt dies ab.
22. Juli: Die Leiche von Rüdiger D. (44) wird gefunden. Eine Obduktion ergibt, dass er nach einem Kreislaufzusammenbruch mit zwei Schüssen ermordet wurde.
24. Juli: Laut Taliban ist B. krank und ohne Medizin.
29. Juli: Der Entführte ist angeblich in der Gewalt einer Taliban- Gruppe, die keine politischen, sondern kriminelle Motive hat.
31. Juli: Der arabische TV-Sender Al-Dschasira strahlt ein Video aus, das B. umringt von maskierten Kämpfern zeigt. Angeblich fleht der Mann die Bundesregierung und die USA an, ihre Truppen aus Afghanistan abzuziehen. Die Stimme der Geisel ist kaum zu hören.
13. August: Al-Dschasira meldet, dass Blechschmidt in einem Telefoninterview mit einem arabischen Reporter die deutsche und die afghanische Regierung um Hilfe gebeten hat. Er fürchte um sein Leben.
19. August: ARD-Reporter aus Kabul berichten von einem Telefonat mit B. Sein Gesundheitszustand habe sich verschlechtert. Von der deutschen Botschaft soll er mehr Einsatz gefordert haben.
23. August: N24 und der afghanische Sender Tolo TV zeigen ein Video, in dem B. um Hilfe bittet. Seine Familie kritisiert die Bundesregierung.
25. August: Afghanistans Regierung teilt mit, dass eine Freilassung schon mehrfach ausgehandelt wurde, die Entführer dann aber Rückzieher machten.
26. September: Nach einer gescheiterten Übergabe von Blechschmidt werden vier Mitarbeiter des Roten Kreuzes von den Taliban verschleppt. Nach drei Tagen kommen die Männer wieder frei.
9. Oktober: Tolo TV zeigt Ausschnitte eines Videos, das B. in afghanischer Tracht in einem dunklen Raum zeigt.
10. Oktober: Die Taliban-Gruppe lässt den 62-Jährigen frei. Auch für fünf mit ihm entführte Afghanen endet die Geiselhaft.
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