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EU-Bürger
23.02.2013

Europas Sorgenkinder klopfen an

Massenproteste in Sofia zwangen diese Woche die Regierung zum Rücktritt: Zehntausende Bulgaren wandern aus, vor allem Richtung Deutschland.
Foto: Donev, dpa

Zehntausende Bulgaren strömen derzeit nach Deutschland. Kommendes Jahr könnte das Problem eskalieren.

München Seit diesem Winter gibt es in München einen Kälteschutzraum. In einer ehemaligen Kaserne im Norden der Stadt stehen 170 Betten für Menschen, die sonst in Parks, Häuserruinen oder auf der Straße übernachten. Die Stadt reagiert damit auf den Strom von Einwanderern aus Rumänien und Bulgarien, der seit einigen Jahren die Obdachlosenzahlen in die Höhe treibt. Viele von ihnen sind vor den zum Teil katastrophalen Lebensbedingungen in ihren Heimatländern geflohen und suchen nun in Deutschland ein besseres Leben.

Zahl der Bulgaren und Rumänen hat sich mehr als verdoppelt

Seitdem beide Länder vor fünf Jahren der Europäischen Union beigetreten sind, hat sich die Zahl der Bulgaren und Rumänen in Deutschland mehr als verdoppelt. Rund 330000 Menschen aus diesen Ländern leben in der Bundesrepublik, allein im ersten Halbjahr 2012 wanderten 88000 ein. Da für die neuen EU-Bürger ab kommendem Jahr die Pflicht zur Arbeitserlaubnis wegfällt, könnte diese Zahl noch weiter steigen. Viele deutsche Großstädte erwarten dann erhebliche Mehrkosten. Allein das ohnehin klamme Duisburg rechnet mit 15 Millionen Euro, Mannheim gar mit 30 Millionen Euro im Jahr an Kosten für Bildung, Wohnraum und Gesundheitsversorgung für die Zuwanderer.

Der Deutsche Städtetag ist alarmiert. Mehrere Großstädte haben in einer Arbeitsgruppe ein Positionspapier erarbeitet. Es bestehe „dringender Handlungsbedarf“, heißt es darin, die Kommunen könnten die Ausgaben nicht alleine stemmen. Christian Ude, Präsident des Städtetages, fordert finanzielle Unterstützung vom Bund.

„Tagelöhnerstrich“ an der Münchner Goethestraße

Auch München ist Mitglied der Arbeitsgruppe. Rund 10000 Rumänen und Bulgaren haben sich in den vergangenen Jahren in der Landeshauptstadt niedergelassen. Nicht alle von ihnen leben in Armut, betont Wilhelm Dräxler, Fachreferent für Migration bei der Caritas in München. Es kommen auch Fachkräfte, die in Deutschland schnell Anstellung finden. Aber dann gäbe es auch diejenigen, die schon in ihren Heimatländern benachteiligt waren: Arbeitslose mit geringer Schulbildung, Analphabeten, Hilfsarbeiter. Viele gehören auch zur Gruppe der Roma, die in Bulgarien und Rumänien diskriminiert würden. In München leben sie oft weiterhin in ärmlichen Verhältnissen, sagt Dräxler. Wenn sie nicht auf der Straße wohnen, teilen sich oft sechs bis acht Personen ein einziges Zimmer, schlafen in Etappen, betteln, suchen Tag für Tag Arbeit auf dem „Tagelöhnerstrich“ an der Münchner Goethestraße.

Die Caritas und andere Organisationen helfen der Stadt bei der Grundversorgung. Bei der Münchner Tafel können die Einwanderer kostenlos essen, im Kloster St. Bonifaz duschen und Wäsche waschen, wer nicht krankenversichert ist, wird von Ärzten ehrenamtlich behandelt.

Dräxler war mit einigen Kollegen auch in Bulgarien, um sich die Situation vor Ort anzuschauen und zu verstehen, warum die Menschen nach Deutschland kommen. „Katastrophale Verhältnisse“ habe er vorgefunden, viele Menschen lebten in Slums am Rand der Städte, ohne Wasser und Elektrizität.

Bulgarien ist das ärmste Land der Europäischen Union

Zurückkehren wolle kaum einer der Bulgaren in München, sagt Dräxler. Bulgarien mit seinen sieben Millionen Einwohnern ist das ärmste Land der EU. Der monatliche Durchschnittslohn liegt bei 350 bis 400 Euro. Die Lebenskosten sind vergleichsweise hoch, allein die Stromgebühren stiegen jüngst deutlich. Zehntausende Bulgaren gingen deshalb in den vergangenen Monaten auf die Straße. Nach tagelangen gewalttätigen Protesten trat die Regierung in Sofia diese Woche zurück, Ende April stehen Neuwahlen an.

Bulgarien brauche einen Neuanfang, sagt auch Caritas-Experte Dräxler. Unabhängig von der Versorgung der Zuwanderer müsse die EU langfristig Verbesserungen vor Ort in Bulgarien oder auch Rumänien durchsetzen. „Es kann nicht sein, dass ganze Landstriche entvölkert werden“, sagt er. „Die Arbeitsplätze müssen auch dort entstehen, wo die Menschen sind.“

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