Bundesministerin Karliczek für schnelle Einführung einer Frauenquote in der CDU
Exklusiv Bundesbildungsministerin Anja Karliczek fordert, schon bald verbindlich wenigstens 40 Prozent der CDU-Posten mit Frauen zu besetzen. Und sie geht noch weiter.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek fordert die schnelle Einführung einer verbindlichen Frauenquote für die CDU. „Wir sollten schon auf dem nächsten Bundesparteitag einen ersten deutlichen Schritt machen – und schon hier verbindlich wenigstens 40 Prozent der Posten mit Frauen besetzen“, sagte Karliczek unserer Redaktion. „Wir haben in der Union viele sehr gute Frauen“, betonte sie. „Aber sie müssen nach außen stärker sichtbar werden, gerade nachdem die Ära von Angela Merkel nun endet“, sagte die CDU-Ministerin
Anja Karliczek fordert: Die CDU muss attraktiver für Frauen werden
„Die Partei muss aber vor allem attraktiver für Frauen werden“, betonte Karliczek. Das müsse ein wesentlicher Teil der für die CDU anstehenden Neuaufstellung sein. „Die Frauenquote unterstützt diesen Prozess.“ „Die Frauenquote muss schneller kommen als bisher geplant“, sagte Karliczek mit Blick auf einen Bundesvorstandsbeschluss, die Parteispitze ab 2025 paritätisch mit Frauen und Männern zu besetzen. „Da jetzt Erneuerung ansteht, ist auch jetzt eine gute Zeit, diesen Schritt vorzuziehen“, sagte Karliczek. „Wir sollten schon auf dem nächsten Bundesparteitag einen ersten deutlichen Schritt machen – und schon hier verbindlich wenigstens 40 Prozent der Posten mit Frauen besetzen.“ Momentan seien 35 Prozent der Vorstandsmitglieder Frauen. „Die 50 Prozent sollten dann spätestens 2024 gelten – also ein Jahr früher.“
Ohne Quote sieht Karliczek keinen nötigen Fortschritt: „Ich habe viele Jahre geglaubt, dass diese Entwicklung hin zu mehr Frauen stetig weitergeht, aktuell erleben wir aber das Gegenteil“, sagte sie der Zeitung. „Frauen stehen auch für einen neuen Arbeitsstil. Den brauchen wir auch in der Union auf ganzer Breite – und deshalb ist die Quote sinnvoll.“
Karliczek für Frauen-Quote in der Union - aber gegen eine CDU-Doppelspitze
Eine Doppelspitze beurteilte die CDU-Ministerin jedoch skeptisch. „In einer Doppelspitze dominiert doch meist einer der Partner. Das haben wir oft genug erlebt. Daher bin ich hier momentan noch zurückhaltend.“ Wichtig sei, dass die neue Spitze mit Frauen und Männern als Team auftrete und es dort verteilte Rollen gebe. „Vielleicht ist ja eine gute Idee, mit Doppelspitzen zunächst einmal an der Basis zu beginnen, etwa in Orts- und Kreisverbänden“, sagte sie. „Wir müssen ohnehin wieder mehr dahin kommen, dass Themen mit Gesichtern verbunden werden können. Das ist auch für die neue Bundestagsfraktion wichtig.“
Auch einen Mitgliederentscheid zur Wahl des neuen Parteispitze beurteilte die Ministerin Zurückhaltend, „Ob uns in der momentanen Lage ein Mitgliederentscheid hilft, weiß ich nicht. Der würde nur Sinn machen, wenn es eine strittige Kandidatur gäbe.“ Sie sei nach wie vor eine Anhängerin der repräsentativen Demokratie - auch in der CDU. „Allerdings müssen wir uns ernsthaft über die Kür unserer nächsten Kanzlerkandidatin oder unseres nächsten Kanzlerkandidaten unterhalten“, forderte Karliczek. „Hier müssen CDU und CSU ein verbindliches Verfahren entwickeln. Das trägt auch zum Frieden in der Union nach solchen Entscheidungen bei.“
Forderungen, dass ältere CDU-Abgeordnete wie Wolfgang Schäuble ihr Mandat zurückgeben sollen, wies Karliczek zurück. „Im Sport ist meist das Team erfolgreich, in dem Jüngere und Ältere gut zusammenwirken“, betonte sie. „Auf einen Ratgeber wie Wolfgang Schäuble möchte ich jedenfalls weiter nicht verzichten. Außerdem ist Wolfgang Schäuble doch direkt gewählt und damit von der Mehrheit seines Wahlkreises mit der Wahrnehmung ihrer Interessen beauftragt worden.“ (AZ)
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Die Bundesbildungsministerin sollte wissen, daß man die Besten braucht - unabhängig von Geschlechtern. Aber das scheint Suffragetten jeglicher Couleur nun mal zu hoch.