Was steckt hinter Emmanuel Macrons Bewegung "En Marche!"?
Die Bewegung "En Marche!" des französischen Präsidenten Macron bereitet sich auf die Parlamentswahlen vor und will eine Partei werden. Was sie von anderen Parteien unterscheidet.
Die politische Gruppierung "En Marche!" des künftigen französischen Präsidenten Emmanuel Macron hat seit ihrer Gründung vor gut einem Jahr einen steilen Aufstieg erlebt. An ihrer Spitze wurde der Mitte-Links-Kandidat Macron zum Präsidenten gewählt. Er hatte die Bewegung im April 2016 ins Leben gerufen. Heute zählt sie nach eigenen Angaben mehr als 200.000 Unterstützer.
"En Marche!" und Macron bereiten sich auf Parlamentswahlen vor
Am Donnerstag präsentierte die EM-Führung eine noch unvollständige Liste mit 428 Kandidaten für die Parlamentswahlen Mitte Juni. Dem Ziel von "En Marche!" entsprechend sind die Hälfte Frauen. 52 Prozent aller bislang bestimmten Kandidaten waren politisch bislang nicht aktiv. Vor den Wahlen will sich die Gruppe in "La République en Marche" umbenennen, wie der EM-Generalsekretär Richard Ferrand Anfang der Woche ankündigte. Am 15. Juli solle es einen Gründungskongress geben.
"En Marche!" nennt sich selbst inzwischen Partei. Bislang war meist von einer Bewegung die Rede. Die Gruppierung hat als Verein denselben rechtlichen Status wie andere Parteien. Mit lokalen Komitees und Referenten in den Départements verfügt sie zudem über eine ähnliche Organisationsstruktur. Ungewöhnlich für eine Partei bleibt die Mitgliederpolitik: Unterstützer müssen keine Beiträge zahlen, eine Online-Registrierung reicht aus. Kritiker bemängeln, so werde die Anhängerzahl aufgebläht.
Macrons "En Marche!" soll Frankreich einen
Die Partei des ehemaligen Wirtschaftsministers Macron sieht sich als weder links noch rechts und will die starre Aufteilung in zwei politische Lager aufbrechen. Ideen für das Programm sammelten Freiwillige unter anderem, indem sie Tausende Franzosen interviewten.
Macron will das Land mit Arbeitsmarkreformen und einem Stellenabbau im öffentlichen Dienst wettbewerbsfähiger machen. Daneben plant er auch eine Vertiefung der Eurozone. Macron gab nach seiner Wahl zum Präsidenten den EM-Vorsitz übergangsweise an die 68-jährige Catherine Barbaroux ab, die zuvor in mehreren Ministerien gearbeitet hatte. dpa
Lesen Sie auch:
Frankreichs Parteien geraten nach Macron-Wahl ins Wanken
Der neue Präsident im Porträt: Wer ist Emmanuel Macron?
Brigitte Macron: Das ist die künftige "First Lady" von Frankreich
Die Diskussion ist geschlossen.