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Guadeloupe
04.08.2014

Guadeloupe: Die französische Karibik

Die ehemalige französische Kolonie bietet weiße Sandstrände und Korallenbuchten, aber auch Wasserfälle und Gebirge. Hier ist französisches Leben in karibischem Klima möglich.
Foto: Bernd Kubisch (dpa)

Guadeloupe in der Karibik: Die ehemalige Kolonie gilt als Region Frankreichs. Hier kommen karibisches Lebensgefühl und französische Gewohnheiten zusammen.

Der Obsthändler auf dem Wochenmarkt ist stolz auf seine Ware. „Sie können den Strunk der Ananas ganz normal mitessen“, erklärt er und reicht ein Probierstück. „Anders als in Europa ist er nicht hart, sondern weich wie Butter.“ Weich, reif und süß sind auch die Mangos, die Melonen, die Bananen. Recht hat der Verkäufer trotzdem nicht: Es handelt sich ja um europäisches Obst. Es wächst wie der Pfeffer, den der Gewürzhändler auf dem Markt von Pointe-à-Pitre anbietet, auf Guadeloupe, einem 1631 Quadratkilometer großen Flecken Frankreich mitten in der Karibik.

Europa mitten in der Karibik

Zwar liegt es 7000 Kilometer vom Mutterland entfernt. Doch wie Französisch-Guayana, Réunion, Mayotte und die Nachbarinsel Martinique hat Guadeloupe als ehemalige Kolonie den Status eines gleichberechtigten Übersee-Départements und einer Region mit eigenen Abgeordneten im Parlament in Paris. Die gut 400000 Einwohner beteiligen sich an allen französischen und europäischen Wahlen, sie bezahlen mit dem Euro. Das erleichtert Touristen das Reisen und vielen Festland-Franzosen mit Sehnsucht nach Exotik das „Auswandern“.

Der 49-jährige Christophe ist einer dieser „Auswanderer“: Als er sich vor Jahren für karibisches Lebensgefühl und Klima entschied, blieb er doch in seinem Land. Frische Baguettes und Croissants zum Frühstück bekommt er auch in der Karibik, und auf den Straßen fahren überwiegend Autos der Marken Peugeot, Renault und Citroën.

Leben im Paradies

Christophe arbeitet als Skipper auf dem Touristen-Boot „Tip Top II“, das Tauch- und Schnorchelausflüge inklusive landestypischer Gerichte und Rum-Verpflegung an Bord anbietet. „Ich lebe im Paradies“, sagt er und meint nicht nur die üppige Landschaft, die Traumstrände, das Wetter. „Die Menschen grüßen einander, sie sind sehr gastfreundlich.“ Man hat Zeit – oder lässt sie sich.

Dafür nimmt Christophe auch die hohen Lebenshaltungskosten wegen der teuren Importe in Kauf. Er verdient weniger als zuvor auf dem französischen Festland. Einen Vorteil gegenüber den Einheimischen haben hingegen die Beamten, die Paris hierherschickt. Sie erhalten einen steuerlichen Nachlass von mindestens 30 Prozent.

Spannungen zwischen der Zentralregierung und den Regionen

Generell ist das Verhältnis zwischen der Zentralregierung in Paris und den Regionen oft spannungsgeladen. Für die Übersee-Départements gilt dies besonders. Erst 1996 wurde das Sozialsystem dem des französischen Mutterlands vollständig angepasst. 2009 legte ein Generalstreik die Wirtschaft und das öffentliche Leben auf Guadeloupe und Martinique wochenlang lahm, bis einige Zugeständnisse etwa beim Mindestlohn gemacht wurden.

Lange gestand Paris seinen Ex-Kolonien keine kulturelle Eigenständigkeit zu: Erst seit rund zehn Jahren lernen die dortigen Schulkinder auch die regionale Geschichte und gibt es auch Unterricht auf Kreolisch, der Mischsprache, mit der sich die aus Afrika hergeschleppten Sklaven zur Kolonialzeit verständigt haben.

Eine schmerzhafte Geschichte

„Es ist wichtig, seine Geschichte zu kennen“, sagt Guy-Claude Germain vom Tourismus-Büro der Insel. Auch wenn sie schmerzhafte Seiten hat, da sie stark vom Sklavenhandel geprägt ist. Nachdem Christoph Kolumbus 1493 auf Guadeloupe gelandet war, wurden die Ureinwohner nahezu vollständig ausgerottet und von 1524 an tausende Sklaven hergebracht, um auf den Zuckerrohr- und Kaffeeplantagen zu schuften. Zu Frankreich gehört Guadeloupe mit kurzen Ausnahmen seit 1635. „Das ist viel länger als Nizza oder Korsika, vom Elsass ganz zu schweigen“, sagt Germain. Gegenüber den deutlich ärmeren Nachbarinseln wie Haiti oder der Dominikanischen Republik hat Guadeloupe den Vorteil, von französischen Finanzmitteln und EU-Fonds zu profitieren. Dennoch liegt die Arbeitslosenquote bei rund 23 Prozent.

An Bushaltestellen, öffentlichen Gebäuden und sogar Hotels signalisieren Plaketten, dass ihr Bau mit EU-Geldern gefördert wurde. Germain verweist aber auch auf die andere Seite der Medaille: „Hier müssen europäische Auflagen eingehalten werden, die die Nachbarinseln nicht kennen.“

Individual- statt Massentourismus

Die Arbeitskosten sind somit um ein Vielfaches höher. Daher locken Hotels auf Guadeloupe nicht wie in der Dominikanischen Republik mit All-inclusive-Angeboten. Man setzt auf Individual- statt auf Massentourismus und stellt neben den sportlichen Möglichkeiten die abwechslungsreiche Vegetation heraus. Wer nur der schönen Strände wegen kommt, verpasst viel.

Denn Guadeloupe ist nicht nur eine Insel, sondern ein facettenreicher Archipel. Von den beiden großen Inselhälften Grande-Terre und Basse-Terre ist die eine flach und trocken, mit charmanten Fischerorten, weißen Sandstränden und Korallenbuchten. Die andere bietet üppigen Tropenwald, Wasserfälle, gebirgige Landschaften und einen Nationalpark rund um den aktiven Vulkan Soufrière.

Fremdenverkehr als wichtigster Wirtschaftszweig

Die Produktion von Bananen, Rohrzucker und Rum hat wegen der billigeren internationalen Konkurrenz nur noch geringe Bedeutung. Der Fremdenverkehr ist zum wichtigsten Wirtschaftszweig geworden. „Wir wollen uns stärker auf höherklassigen Tourismus konzentrieren und weniger vom französischen Markt abhängen“, erklärt Nathalie Isaac, Tourismus-Chefin beim Regionalrat. Dazu gehört der Ausbau des kulturellen Angebotes. Selbst die negative Seite der Geschichte wird thematisiert – mit einem Erinnerungsprojekt an die Sklaverei.

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