Mutmaßliche Hinrichtung einer IS-Geisel löst Empörung aus
Die mutmaßliche Hinrichtung eines Kroaten durch den "Islamischen Staat" sorgt für Empörung. Es wäre die erste Hinrichtung einer westlichen Geisel der Terrororganisation in Ägypten.
Die mutmaßliche Hinrichtung eines 31-jährigen Kroaten durch die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) in Ägypten hat international Empörung ausgelöst. Der Sprecher des US-Sicherheitsrates, Alistair Baskey, sagte am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP in Washington, sollte sich die Meldung vom gewaltsamen Tod der kroatischen IS-Geisel Tomislav Salopek bestätigen, wäre dies ein "brutaler Akt".
"Ihre Grausamkeiten verstärken nur unsere gemeinsame Entschlossenheit, entschieden gegen diese Terroristen vorzugehen", sagte Baskey über die IS-Kämpfer. Die USA führen seit einem Jahr eine internationale Anti-IS-Koalition an, die die Dschihadisten im Irak und Syrien mit Luftangriffen bekämpft.
Möglicher Mord zeigt "barbarische Wesensart des IS"
Der französische Außenminister Laurent Fabius erklärte in Paris, dieser "schändliche Mord, sollte er sich bestätigen, würde erneut die feige und barbarische Wesensart" des IS zeigen. Salopek hatte in Ägypten für das französische Erdölunternehmen CGG gearbeitet. Der britische Außenminister Philip Hammond verurteilte ebenfalls den "anscheinenden brutalen Mord" an dem Kroaten und versicherte, sein Land stehe im Kampf gegen den Terrorismus an der Seite Kroatiens und Ägyptens.
Der IS hatte am Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter ein Foto veröffentlicht, das die Leiche der kroatischen Geisel zeigen soll. "Exekution eines Gefangenen aus Kroatien, der am Krieg gegen den Islamischen Staat beteiligt war - nach Ablauf der Deadline", wurde das Foto kommentiert.
Noch keine Bestätigung für Tod der IS-Geisel
Die kroatische Nachrichtenagentur Hina zitierte am Mittwoch eine Quelle im Außenministerium, wonach es "keine Bestätigung" für den Tod Salopeks gebe. Der kroatische Regierungschef Zoran Milanovic sagte vor Journalisten, er könne Salopeks Tod nicht "mit hundertprozentiger Sicherheit bestätigen". "Aber was wir sehen, sieht nicht gut aus", fügte der Regierungschef hinzu. Solange es aber noch ein bisschen Hoffnung gebe, werde seine Regierung nicht aufgeben.
Am vergangenen Mittwoch hatte ein ägyptischer IS-Ableger ein Video mit Salopek im Internet veröffentlicht. Der Vater zweier Kinder kniete darin neben einem Vermummten mit einem Messer in der Hand und musste vom Blatt ein Ultimatum ablesen. Er werde binnen 48 Stunden hingerichtet, wenn die ägyptische Regierung nicht inhaftierte muslimische Frauen freilasse - eine Kernforderung der Islamisten in Ägypten. Sollte der IS seine Drohung tatsächlich wahr gemacht haben, wäre es die erste Hinrichtung einer westlichen Geisel der Dschihadistenorganisation in Ägypten. afp
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