Warum es weder Sahra Wagenknecht noch der AfD wirklich darum geht, die Demokratie besser und lebendiger zu machen.
Rechts und links sind keineswegs Schimpfwörter in der Politik, auch wenn sie leider oft so gebraucht werden. Die beiden gedanklichen und intellektuellen Pole bedingen einander, und sie haben beide ihre historischen Verdienste.
Sollte man deswegen frohlocken, dass Sahra Wagenknecht samt Ehemann mit ihrer „Aufstehen“-Bewegung der linken Idee Feuer einhauchen will – und müsste man dann nicht auch loben, dass die Alternative für Deutschland das rechte Lager belebt?
Der Versuch birgt Gefahr
Leider ist die Realität in beiden Fällen anders gelagert. Denn weder Wagenknecht noch der AfD geht es wirklich darum, die Demokratie besser und lebendiger zu machen. Sie wollen eher die Sehnsucht bedienen, dass eine „Bewegung“ das Sagen habe – und schielen dabei gen USA (Donald Trump) oder Großbritannien (wo die Labour Partei sich nach ganz links drängen ließ).
Dass Ähnliches bei uns noch nicht droht, hat viele Gründe. Dennoch birgt der Versuch eine Gefahr. Nämlich, dass sich der Eindruck verfestigt, Politik bestehe nur noch aus „Aufbruch“ und „Anführern“ – und sei nicht das Bohren dicker Bretter, mit Respekt vor nötigen Kompromissen. Wie wertvoll bleiben die Volksparteien, ob links, rechts oder in der Mitte!
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Ein fataler Kommentar.
Die Bundestagswahlen hatten ein Ergebnis, dass Arroganz und Hochmut den „Volksparteien“ nur so um die Ohren geflogen sind.
Als Ergebnis von langen quälenden Jahren der Interesselosigkeit der Regierungen in Kombination mit Alternativlosigkeit.
Die AfD gibt es als Partei in fast allen Parlamenten. Sie hat das durch die Kanzlerin provozierte Vakuum genutzt. Wir, die Bürger, können unterschiedlich über die neue Kraft urteilen, aus gemachter Erfahrung in Jahren, bis hin zu den völkischen Gestrigen.
Ihr fatales Urteil über S.Wagenknecht, Sie begründen es ja gar nicht.
Und weil Sie es nicht tun entsteht der Verdacht, dass Sie doch da eher Wagenknecht und den Beelzebub als Menetekel vor Augen haben. Besagter Beelzebub L. dient ja jedem dazu, seine Vorurteile zu pflegen.
Tatsache ist doch, dass eine erbarmende SPD mit einem Wählerschwund von mittlerweile über 12 Millionen potentieller Wähler erstens längst keine Volkspartei mehr ist und zweitens immer noch nicht weiß, was sie will.
Die Partei die Linke hat sich längst etabliert. Könnte es vielleicht doch sein, dass mit der Bewegung „Aufstehen“ die Masse ehemaliger Wähler auch der SPD angesprochen werden soll, die vor Jahren bewusst ihre Stimme eben NICHT bei einer irgendwelchen Mitte abgegeben haben, sondern politisch links?
Und wer könnte heute behaupten, dass die SPD noch eine linke Partei sei? Und der Versuch des Beelzebub-Duos letztlich ein Weckruf ist?
Eine Sehnsucht bedienen? Oder Möglichkeiten erkunden? Oder endlich die 13 Jahre Politik am Bürger vorbei beenden? Gestaltungsmöglichkeiten erforschen?
Sie schreiben von Sehnsucht, andere Kommentatoren von den selbsternannten Heiligen. Beides geht fehl.
Wie auch Ihre Bemerkungen in Sachen Respekt vor Kompromissen. Den vermisse ich seit 13 Jahren in der alternativlosen Kanzlerin. Und mir scheint, dass unser Innenminister mit seinem zweijährigen Kampf gegen seine eigene Kanzlerin das Paradebeispiel dafür ist, mit dem Bohren seiner Bretter erst gar nicht zu beginnen. Sich in Anmaßung zu baden.
Ihr gleichzeitiges Ansprechen von „Aufstehen“ und der AfD dokumentiert für mich eine inhaltliche Gleichstellung, die es nicht gibt. Und die ich für unverantwortlich halte.
Was schon wieder komisch ist: Will man im Internet auf die Aufstehen-Seite gehen und sich informieren, ...............geht nicht. Irgendwelche Personen oder Einrichtungen im Hintergrund manipulieren da doch schon wieder!
O.k, kann natürlich auch sein. Aber wie sie wissen, ich bin ja ein Verschwörungstheoretiker :-)
>> Leider ist die Realität in beiden Fällen anders gelagert. Denn weder Wagenknecht noch der AfD geht es wirklich darum, die Demokratie besser und lebendiger zu machen. <<
Das will die GroKo aber auch nicht - Debatte findet seit einigen Jahren nicht mehr statt. Politik wurde uns zunehmend als "alternativlos" verkauft.
Viele Bürger in Deutschland leiden unter Verhältnissen die sich nicht zu verantworten haben. So ist nicht einzusehen das ein Leiharbeiter sehr wenig verdient damit Unternehmer und Aktionäre noch reicher werden können.Befristungen bei Arbeitsverträgen fehlende Steuer/ Beitragssenkungen trotz Rekordeinnahmen bei Krankenkassen und Fiskus sorgen für massive Verärgerung. Wenig zu verdienen heißt in Deutschland ein schlechtes und leidvolles Leben zu führen. Merkel und Co unternehmen rein gar nichts gegen Leiharbeit, und Wohnungsnot und die gesamte ausschließlich auf Geldverdienen angelegte Stimmung. Daher geben sich einige mit dieser Gleichgültigkeit nicht zufrieden und wollen mehr Druck machen. Deshalb AfD und die Bewegung "aufstehen". Ein Ergebnis der katastropalen Fehler der Volksparteien und ihrer ebenso gleichgültigen Unterstützer. Richtig so ! Wer in ein Land mit großen sozialen Spannungen eine Millionen zusätzliches Elendsproletariat holt der braucht sich nicht wundern das die Rechte immer stärker wird. Die Flüchtlingsfrage hätte man besser lösen können. Über die UN und Verhandlungen hätten die Flüchtlinge weltweit besser verteilt werden müssen. Eine andere Politik hätte Kriege und Fluchtursachen verhindert. Merkel und Co haben auch hier vollkommen versagt. Jetzt dann eben AfD und "aufstehen" . Hallo Herr Kommentator. Das ist eigentlich ganz einfach zu verstehen. Es sei denn man schreibt für die CSU.