Triell zur Zukunft? Endlich gibt es Streit – aber über Vergangenes
Scholz und Laschet wollen beim zweiten TV-Triell partout zeigen, dass dem anderen nicht zu trauen ist. Das bietet Baerbock die Chance zum Satz des Abends.
Müssen wir uns Sorgen um unsere Demokratie machen, weil bei diesem „TV-Triell“ die männlichen Kandidaten aufeinander losgingen, als begegneten sich gereizte Grizzlybären in freier Wildbahn? Natürlich nicht. Wer Deutschland regieren will, muss selbst dann noch kontern können, wenn einem der Gegner den Anstand abspricht. Es ist durchaus gut, dass Armin Laschet nicht mehr im Schlafwagen ins Kanzleramt will, und Olaf Scholz nicht bloß als Merkel-Klon.
Der Satz des Abends kam von Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock
Sorge macht aber, worüber sich Christdemokrat und Sozialdemokrat stritten. Sie wollten partout zeigen, dass dem anderen nicht zu trauen ist, wenn es um Koalitionen geht, um vermeintliche oder wahre Skandale. Das ist wichtig, aber auch Vergangenes.
Interessanter als die Vergangenheit, das wusste schon Albert Einstein, ist die Zukunft: denn in der wollen wir leben. Im Triell ging es darum durchaus, etwa zur Digitalisierung, Bildung oder dem Preis des Klimawandels. Doch dazu kam von Laschet und Scholz wenig Neues und (zu) wenig Streit. Das bot Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock, lange blass, die Chance zum Satz des Abends: anders als die Herren wolle sie über die Zukunft reden.
Hier finden Sie unseren Live-Ticker zum Nachlesen: Dreikampf von Baerbock, Laschet und Scholz
Die Diskussion ist geschlossen.
Von Johann Wolfgang von Goethe stammt der Satz :
" Wer seine Vergangenheit nicht kennt , wird auch von seiner Zukunft nichts wissen !"
Laschet hat vollkommen recht , das Deutsche Volk auf die maßgeblichen, Alles entscheidenen Punkte der jüngeren Geschichte des Landes und die Rolle der SPD darin zu erinnern !
Schon zu Beginn der "neuen" Geschichte dieses Landes wollte die SPD dessen Schicksal letztlich in die Hände Josef Stalins geben - diskutierte diese Paetei doch bis in die beginnenden 60er Jahre hinein untentwegt über einen "dritten Weg" - der aber in Moskau geendet hätte .
Arg verwunderlich sind auch die realitätsfernen Behauptungen des SPD-Mannes Klingbeil zur Unterstützung seiner Partei für Helmut Schmidt :
Schon im rechtsstaatlichen Kampf gegen die Terrorbande RAF hatte Kanzler Schmidt mehr mit seiner Partei als mit der Opposition zu kämpfen, um seine zum Erfolg führenden Maßnahmen durchzubringen !
Und die von Schmidt initiierte ( und absolut richtige!) NATO-Nachrüstung trug die SPD gar nicht mit und dankte ihrem Kanzler mit der fehlenden Unterstützung bei dem Mißtrauenvotum .
Schröder mußte bei der Agenda 2010 ebenso durch das Mißtrauensvotum dafür sorgen , daß die in Wirtschaftsfragen nie besonders kompetente Partei von der Fahne ging .
Und erinnern wir uns :
Scholz stand bis vor 2 Monaten bei seiner SPD so gering im Kurs , daß ihn die SPD nicht nur nicht einmal zum Parteivorsitzenden wählte , sondern ihm ein ungemein schlechtes Wahlergebnis bescherte !
Vor der SPD muß gewarnt werden , nicht nur die Deutschen , auch und vorallem Hr . Scholz !
Nur ein Beispiel für die gehässigen, geschichtsvergessenen Versuche Laschets, Söders und ihrer jubeljaulenden Anhänger wie z. B. Sie, ein einseitiges, verlogenes Zerrbild der Rolle der SPD in der jüngeren Vergangenheit zu erzeugen.
Es waren Willy Brandt und die SPD, die mit der neuen Ostpolitik die Basis für die deutsche Einheit bereiteten. Gegen die Hetze und den erbitterten Widerstand der sog. C-Parteien. Dafür ließ sich Bimbeskanzler Kohl, dann als "Vater der Einheit" feiern.
Deutsche Soldaten im Irak sterben zu sehen für die verbrecherische US-Kriegstreiberei dort, hätte Sie vermutlich auch nicht besonders berührt.
Was die in den 1980er und -90-Jahren total korrupte und geschmierte Kohl-CDU im sozialen Bereich ohne eine starke Sozialdemokratie veranstaltet hätte, mag man sich nicht vorstellen.
Ihre ungenügenden Kenntnisse der "neuen" Geschichte Deutschlands verdienen eine glatte 6. Was nicht verwundert, denn Ihre Beiträge lassen erkennen dass ihr Weltbild etwa dem des sog. "kleinen Fritzchen" entspricht.
Tut mir leid, doch ich schaffe es immer noch nicht ganz, ihr Geschreibsel einfach unwidersprochen stehen zu lassen - aber bald.
@ RAIMUND KAMM
Österreich hat auch einen KURZ, der macht vieles richtig, da braucht man kein Rumgerede oder Palaver um den heißen Brei sondern es wird erfolgreich umgesetzt.
Genau: "Österreichs Corona-Plan: Kurz-Regierung greift offenbar noch härter durch"
(https://www.merkur.de/welt/oesterreich-corona-regeln-neu-verschaerfung-kurz-kanzler-news-90975181.html)
Bei uns wäre das Geheule groß…
Nicht ausweichen!
Hier geht es um eine Diskussion von drei Spitzenkandidat*innen zum deutschen Bundestag. Und warum sollen Ihrer Meinung nach Ausländer nach dieser Diskussion „jeden Respekt vor Deutschland verlieren“? Können Sie mit konkreten Beispielen von Aussagen oder Auftreten der drei Personen das begründen? Oder wollen Sie einfach nur Deutschland schlecht machen?
Raimund Kamm
Wenn zwei sich streiten - sollte sich die dritte freuen können ....
Und warum nicht? - Weil beide Kampfhähne keine besonders gute Zukunftskompetenz ausstrahlen.
Jeder Ausländer der dieses Triell erlebt hat, wird jeden Respekt vor Deutschland verlieren.
Da mache ich andere Erfahrungen. Ein junger Mann und eine junge Frau aus Österreich sagten mir, die politischen Diskussionen in Deutschland, beispielsweise im Bundestag, wären wesentlich gehaltvoller als die in Österreich.
Leider ist es eine Mode in rechten Kreisen, Deutschland mit Parolen schlecht zu reden. Wie wär's mal mit durchdachten Argumenten?
Raimund Kamm