Kritik an der Regierung ist auch in der Corona-Krise angebracht, aber mit Augenmaß
In der Corona-Krise sehen sich Politiker jeden Tag vor neue Lernprozesse gestellt. Trotzdem ist Kritik angebracht, pauschale Vorwürfe sind es aber nicht.
Pauschale Vorwürfe an "die Politik" sind immer plakativer Unsinn. Besonders unsinnig aber sind sie in dieser Corona-Krise, die auch jeden Politiker vor täglich neue Lernprozesse stellt – und in der die allermeisten Akteure wirklich vom Ziel geleitet scheinen, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden.
Die Politik hat nicht völlig versagt, sie hat sich aber zu viel Zeit gelassen
Kritik hingegen ist natürlich höchst angebracht, wenn es um konkrete Versäumnisse geht. Dazu kristallisieren sich etwa heraus: verschlafene Verbesserungen an den Schulen, bei der Digitalisierung von Gesundheitsämtern – aber auch beim besonderen Schutz jener Bevölkerungsgruppen, die das Virus eben besonders stark angreift: Alte und Kranke.
Auch hier hat die Politik nicht völlig versagt, sie hat sich aber zu viel Zeit gelassen – und zu oft falsche Erwartungen geschürt. Wenn Bundesländer wie Bayern nun versprechen, den Schutz alter Mitbürger gezielt verbessern zu wollen, ist das ebenso richtig wie überfällig. Hilft es aber, diesen Schritt wieder so laut zu inszenieren, als käme nun sofort die Rettung? Die bombastischen Schlagzeilen über eine "Corona-Spezialeinheit" für Alten- und Pflegeheime hätte es wirklich nicht unbedingt gebraucht.
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Und die Politik lässt sich immer noch zuviel Zeit.
250 Personen sollen pro Tag im Augsburger Impfzentrum geimpft werden. Wenn dort nur geimpft würde und jeder Einwohner drankäme, würde es somit über 3 Jahre dauern...
Oder anders ausgedrückt, hinterher ist man immer schlauer wie vorher. Glücklich der, der nicht entscheiden muss sondern nur hinterfragt und somit nie die Verantwortung übernehmen muss oder kritisiert wird. Es wird keine Maßnahmen, die alle zu 100% zufriedenstellend für alle Bürger sind geben, dies ist unmöglich. Und dies ist der Punkt welchen ALLE Medien vergessen bzw vergessen wollen, weil man ja etwas zum berichten braucht.
Bei dem Kommentar entsteht der Eindruck, daß das Coronavirus das erste Virus sei, das in Deutschland aufgetaucht ist. Virenerkrankungen, Virenverbreitungen gibt es doch schon länger. Und daß die sich über Tröpfchen und Aerosole verbreiten sollte auch nicht unbekannt sein. Wir sprechen hier von einem Beamten- und Angestelltenapparat der in Bund/Länder wohl in die 100000e geht.