Zwei Monate nach der Explosion: Wie ein Land sich selbst zerstört
Plus Am 4. August erschütterte eine Explosion den Libanon. Kaputt war die Nation schon vorher. Sina Schweikle lebt in Beirut - und muss sehen, wie immer mehr Menschen gehen.
Durch ihr Büro und die Wohnung pfeift immer noch der Wind. Auch zwei Monate nach der gigantischen Explosion in der libanesischen Hafenmetropole Beirut fehlen die Fenster. Und das, obwohl der Vermieter eigentlich so zuverlässig ist. Sina Schweikle klingt trotzdem ziemlich gelassen, wenn sie darüber spricht, dass sie momentan den Großteil ihres Alltags arbeitend in einem Café, die Nächte im Hotel oder in den Gästebetten von Freunden verbringt. „Ich denke jeden Tag daran, wie viel Glück ich hatte“, sagt die 31-Jährige, die seit einem Jahr im Libanon lebt und für die Münchner Hilfsorganisation Orienthelfer arbeitet. Sie weiß, dass sie viel mehr hätte verlieren können als ihre vier Wände. Ihre Wohnung und das Büro liegen nur ein paar hundert Meter vom Explosionsherd entfernt. Doch bis auf ein paar Glassplitter im Rücken, eine kleine Verletzung an Fuß und Finger blieb Sina Schweikle unversehrt.
Der Libanon steht vor einer humanitären Katastrophe
In Europa wurde der Blick der meisten Menschen erst durch den Knall der Explosion auf den Libanon gelenkt. Sina Schweikle aber sagt: „Die Explosion ist nur das I-Tüpfelchen. Die Situation im ganzen Libanon war schon vorher dramatisch. Das Land steuert auf eine humanitäre Katastrophe zu.“
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ein langer Artikel und kein einziges Wort zur Hisbollah - da könnte es vielleicht an Ausgewogenheit fehlen.
>> Seit Oktober 2019 fordern Massenproteste das Ende des religiös-konfessionellen Proporzsystems ... <<
So ist das halt mit "Quoten"; wenn Minderheiten aufgebauscht werden, schwindet der Gemeinsinn (Nationalstolz?) und echte Demokratie ist auf dem Rückzug. Die Menschen flüchten und senden eine Warnung an Deutschland.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/migration-zypern-will-zusammen-mit-libanon-fluechtlinge-stoppen-a-97f34e6e-e1ce-48b5-86fb-c083a7a6b322
Da wird doch mal wieder Deutschland mit seinen vielen freien Wohnungen gefordert sein...