Nie mehr Bagger
Welche Lehren Innenminister Herrmann aus seinem Unfall zieht
Kempten Ein Spaten ist, so man denn verantwortungsbewusst mit ihm umgeht, ein durchaus nützliches Werkzeug, das Politiker gerne für Zeremonien im Bauwesen verwenden. Aushub zur Krankenhaus-Erweiterung, die neue Umgehungsstraße und ähnliche Anlässe. Politiker greifen zu diesem Zweck jedenfalls häufiger zum Spaten, als sie ins Führerhaus eines Baggers klettern. Bayerns Innen- und Bauminister Joachim Herrmann aber hat genau das am Montag in Kempten getan – mit schmerzlichen Folgen für ihn und den Bagger. Am Tag danach hat sich der erste Schock gelegt und Herrmann gehe es auch wieder gut, heißt es. Gleichermaßen ist in ihm die Erkenntnis gereift, künftig wieder „zum guten bayerischen Spaten“ greifen zu wollen, statt eine Baggerschaufel zu bedienen, wie er seinen Sprecher Oliver Platzer ausrichten ließ.
Aus der Welt geschafft ist der Vorgang damit jedoch nicht. Es bleiben Fragen. Etwa die: Darf der Minister einfach einen Bagger bedienen? Peter Bohner vom TÜV Süd sagt unserer Zeitung: „Es gibt kein Gesetz, dass man eine Ausbildung benötigt. Aber es gibt eine ausdrückliche Empfehlung der Berufsgenossenschaft.“ Problematisch werde das Ganze, wenn etwas passiert. Vor allem: „Wer haftet für den Schaden?“ Genau mit dieser Frage beschäftigen sich nun Polizei und Staatsanwaltschaft. Denn der 40-Tonnen-Bagger hat einen erheblichen Schaden davongetragen.
Der ist im Fall des niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister eher gering. Dafür ist der Spott umso größer. Denn auch McAllister ist ein Missgeschick unterlaufen. Bei einer kleinen Schifffahrt erfasste eine Welle sein Drachenboot – und der Regierungschef ging mitsamt dem halben Kabinett baden. "Politik und Bayern
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