Peinliche Abgeordnete
Mitglieder des Bundestags haben sich so daneben benommen, dass ein Nachspiel droht.
Berlin (afp, AZ) - Mitgliedern des Bundestags-Gesundheitsausschusses droht ein parlamentarisches Nachspiel, nachdem peinliche Details einer USA-Reise der Abgeordneten bekannt geworden sind. Laut einem Bericht des Spiegels hat der deutsche Generalkonsul in San Francisco wegen der Parlamentarier-Reise einen Beschwerdebrief ans Auswärtige Amt geschickt.
Unter anderem sollen die Bundestagsabgeordneten ein offizielles Treffen mit US-Parlamentariern geschwänzt haben, um auf Sightseeing- und Shopping-Tour zu gehen. Für Ärger sorgt vor allem eine Äußerung des parlamentarischen Mitarbeiters des Ausschusses, Randolph Krüger. Nachdem das Konsulat für die CDU-Abgeordnete Annette Widmann-Mauz, die mit einem gebrochenen Fuß an der Reise teilnahm, auf Wunsch einen Rollstuhl besorgt hatte, habe der in der SPD engagierte Bundestagsmitarbeiter gesagt: "Wir brauchen einen Neger, der den Rollstuhl schiebt."
Schon im Vorfeld hätten die Abgeordneten angemahnt, dass das Reiseprogramm "nicht mit inhaltlichen Terminen zu überfrachten sei, und genug Zeit zur freien Verfügung bleiben möge". Krüger habe unter anderem eine Übersicht "von Einkaufsmöglichkeiten, insbesondere der Schuhgeschäfte", erbeten. Nun will Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) den Vorwürfen nachgehen.
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