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Plagiatsaffäre
28.02.2011

Verteidigungminister zu Guttenberg im Kreuzfeuer von Forschern

Der Rückhalt für Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg schmilzt langsam dahin. dpa

Nach der Plagiats-Affäre bezeichnet ein Bayreuther Professor Verteidigungsminister zu Guttenberg als Betrüger.

Vergangene Woche wurde Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) der Doktortitel aberkannt, doch die Plagiatsaffäre um seine Doktorabeit ist noch nicht ausgestanden. Die Umfragewerte des beliebtesten Spitzenpolitikers sinken, der Rückhalt in der Union sinkt - und nun gerät auch noch die Wissenschaft in Rage.

Oliver Lepsius, der Nachfolger seines Doktorvaters, nannte Guttenberg einen Betrüger. Er habe "planmäßig und systematisch" wissenschaftliche Quellen zum Plagiat zusammengetragen und behaupte nicht zu wissen, was er tue, sagte der Bayreuther Juraprofessor der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag). Der Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Jörg Hacker, kritisierte, Guttenberg gebe ein schlechtes Vorbild ab. Zahlreiche Doktoranden empörten sich in einem im Internet veröffentlichten offenen Brief an Kanzlerin Merkel - laut "Hamburger Abendblatt" (Montag) unterzeichneten bis Sonntagabend 20 000.

Juristen gehen davon aus, dass Guttenberg vorsätzlich fremde Texte ohne Hinweis verwendet hat. "Ich würde einem Kandidaten nicht glauben, der in so einem Fall behauptet, dass es bloße Fahrlässigkeit war", sagte der Kölner Strafrechtsprofessor Thomas Weigend dem "Spiegel". Der auf Streitfälle bei Examensarbeiten spezialisierte Anwalt Michael Hofferbert: "Kein Richter wird einem Kandidaten glauben, der über hundert Seiten seiner Doktorarbeit abschreibt und hinterher behauptet, er habe dies versehentlich getan."

Guttenberg hatte "gravierende Fehler" in seiner Dissertation eingeräumt, vorsätzliches Handeln aber bestritten. Die Universität Bayreuth erkannte ihm seinen Doktortitel ab und prüft, ob er mit Vorsatz handelte. Hunderte Demonstranten protestierten laut Polizei in Berlin am Samstag dagegen, dass Guttenberg Teile seiner Arbeit kopierte, aber nur den Doktortitel verlor. Als Zeichen des Protests hängten sie Schuhe an den Zaun des Ministeriums - eine Anspielung auf fehlende Fußnoten und im Islam ein Symbol der Schmähung.

Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU), die vor 30 Jahren selbst promovierte, räumt ein, dass sie sich "nicht nur heimlich schäme" für das was passiert sei. Sie habe großes Verständnis für den Unmut, den die Affäre unter Wissenschaftlern ausgelöst hat. Der "Süddeutschen Zeitung" (Montag) sagte sie, dass sie den Entzug des Doktortitels durch die Universität Bayreuth für richtig und den ganzen Vorgang nicht für eine Lappalie halte. "Raubkopien sind kein Kavaliersdelikt. Und der Schutz geistigen Eigentums ist ein hohes Gut", sagte die Ministerin.

Doch für Guttenberg gelte das Gleiche wie für jeden Menschen. Er habe deshalb eine zweite Chance verdient. "Wir wissen, dass das nicht der erste Fall ist, in dem jemand gute politische Arbeit leistet und zugleich in einem anderen Bereich seines Lebens Schuld auf sich genommen hat", betonte die CDU-Politikerin.

Scharfe Kritik übte sie an der "Maßlosigkeit", die aus ihrer Sicht die politische Debatte geprägt habe. Der Opposition sei es vor allem darum gegangen, "den Kopf des Ministers als Trophäe aus der Debatte zu tragen". Andere wiederum hätten den Eindruck erweckt, man müsse das alles nicht so ernst nehmen. Beides sei unangemessen gewesen, betonte Schavan.

SPD-Chef Sigmar Gabriel griff in der Causa Guttenberg auch Kanzlerin an. "Frau Merkel ist die erste, die in Deutschland behauptet, dass jemand in seinem "Privatleben" geistiges Eigentum stehlen und betrügen darf und trotzdem in seinem "Beruf" Minister bleiben kann", sagte er der "Bild am Sonntag". "Frau Merkel muss Guttenberg dazu bewegen, eine Auszeit von der Politik zu nehmen."

Auch in Umfragen hinterlässt die Affäre erste Spuren. Die Mehrheit der Deutschen steht zwar weiter zu dem CSU-Mann - allerdings halten zunehmend weniger Bürger den noch immer beliebtesten Spitzenpolitiker für einen potenziellen Bundeskanzler. 46 Prozent der Bundesbürger halten Guttenberg weiter für kanzlertauglich, ergab eine TNS-Emnid-Umfrage für das Magazin "Focus". Aber fast genauso viele (45 Prozent) meinen, er eigne sich nun nicht mehr dafür. Am Freitag hatte das noch anders ausgesehen. Da waren laut ZDF-"Politbarometer" noch 60 Prozent davon  überzeugt, dass Guttenberg weiterhin für höchste Ämter in Frage kommt - 35 Prozent sagten Nein.

Zwei Drittel wollen laut "Focus"-Umfrage, dass Guttenberg Minister bleibt. Im "Politbarometer" hatten sich drei Viertel gegen einen Rücktritt ausgesprochen. Nach einer Emnid-Umfrage für die "Bild am Sonntag" hoffen 72 Prozent, dass Guttenberg im Amt bleibt. Inzwischen sind aber 46 Prozent der Meinung, der Minister sei ein Schummler - 47 Prozent sehen das nicht so.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) kritisierte den CSU-Politiker: "Ich halte das Verhalten des Doktoranden zu Guttenberg weder für legitim noch für ehrenhaft." Es sei "eine Frage der Redlichkeit", dass man Quellen angebe, wenn man längere Passagen anderer Texte übernehme, sagte er dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntag) . Angesichts zunehmender Vorwürfe sagte Böhmer:_"Ich weiß nicht, wie lange er das erträgt und aushalten kann." Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) traut dagegen im "Focus", Guttenberg "noch eine lange, große Laufbahn" zu. dpa

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