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Porträt
15.11.2021

Anecken als Leitmotiv: Das ist der türkische Journalist Can Dündar

Ex-"Cumhuriyet"-Chefredakteur Can Dündar wurde in der Türkei zu einer langen Haftstrafe verurteilt.
Foto: Arne Dedert, dpa (Archivbild)

Can Dündar war einst Chefredakteur der türkischen Zeitung Cumhuriyet. Mittlerweile lebt er im Exil in Deutschland. Zurück in die Türkei kann er vorerst nicht.

Can Dündar ist es gewohnt, anzuecken – nicht nur bei der Regierung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Im Jahr 2008 veröffentlichte Dündar, schon damals einer der bekanntesten Journalisten der Türkei, einen Film über Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk. Mit dem Film zog sich Dündar den Zorn von säkularistischen Politikern zu, weil er darin die Trunksucht des legendären Generals und Politikers thematisierte. Einen Film, über den nicht diskutiert werde, habe er ohnehin nicht machen wollen, sagte Dündar damals. Den Mächtigen auf die Füße zu treten, ist sein Grundprinzip. Dafür hat der heute 60-Jährige teuer bezahlt.

Im Jahr 2013 wurde Dündar als Kolumnist von der Zeitung Milliyet gefeuert, weil er mit seinen Beiträgen über die Gezi-Proteste gegen Erdogan den damaligen Ministerpräsidenten verärgert hatte. Dündar wechselte zu Cumhuriyet, dem Flaggschiff der Oppositionspresse in der Türkei, und wurde zwei Jahre später dort Chefredakteur.

2013 wurde Can Dündar Chefredakteur der Cumhuriyet

Kurz darauf veröffentlichte Dündar auf der Titelseite des Blattes einen Bericht über geheime Waffenlieferungen der Türkei an syrische Rebellen. Erdogans Regierung reagierte, indem sie Dündar und den damaligen Bürochef von Cumhuriyet in der Hauptstadt Ankara, Erdem Gül, festnehmen ließ. Der Schritt war eine Kriegserklärung an Dündar, die sein Leben bis heute bestimmt.

Nach drei Monaten Untersuchungshaft wurde Dündar Anfang 2016 auf Anordnung des türkischen Verfassungsgerichtes freigelassen; kurz darauf entkam er knapp einem Mordanschlag während eines Gerichtsverfahrens. Dündar wurde zu knapp sechs Jahren Haft verurteilt, konnte aber nach Deutschland fliehen. Seitdem lebt Dündar im Berliner Exil, wo er das Nachrichtenportal Özgürüz – Wir sind frei – betreibt.

In seiner Abwesenheit ordnete der türkische Berufungsgerichtshof ein neues Verfahren an, das im Dezember vorigen Jahres mit einer Verurteilung zu 27 Jahren und sechs Monaten Haft wegen Geheimnisverrats, Spionage und Terror-Unterstützung endete. Das Gericht erließ einen neuen Haftbefehl gegen Dündar. Dem Verfahren traten Erdogan und der türkische Geheimdienst MIT als Nebenkläger bei.

Seit fünf Jahren lebt Dündar im Exil in Deutschland

Weil die türkische Justiz nicht an Dündar selbst herankam, setzte sie die Frau des Journalisten, Dilek Dündar, unter Druck. Die Behörden zogen ihren Pass ein und hinderten sie so daran, zu ihrem Mann nach Berlin zu reisen. Ihre Wohnung wurde beschlagnahmt, Konten und Kreditkarten wurden gesperrt. Vor zwei Jahren floh Dilek Dündar heimlich aus der Türkei und lebt nun in Berlin mit ihrem Mann zusammen.

Ehemalige Kollegen in der Türkei beschreiben Can Dündar als unerschrockenen, aber eitlen Journalisten, dem die Selbstdarstellung wichtig sei. Sein Mut, der Erdogan-Regierung mit der Geschichte über die Waffenlieferungen nach Syrien die Stirn zu bieten, wird jedoch allgemein anerkannt. In Deutschland ist Dündar sicher, doch so lange Erdogan Präsident ist, wird er nicht in die Türkei zurückkehren können: Der türkische Staatschef sieht Dündar als „Handlanger von Terroristen“.

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