Rechtspopulisten auf dem Vormarsch: Kippt das schwedische Idyll?
Plus In Sölvesborg regieren Rechtspopulisten. Sie verbieten moderne Kunst, wollen Flüchtlinge loswerden. Experten glauben: Die AfD würde es genauso machen.
Der Bettler hatte immer vor dem Supermarkt gesessen. Er gehörte zum Stadtbild von Sölvesborg wie die Kirche aus dem späten 13. Jahrhundert und die längste Fußgängerbrücke Europas, die die Stadt an der Küste Südschwedens mit einer kleinen Insel verbindet. Er habe viel gelächelt, sagen die, die regelmäßig bei ihm vorbeikamen. Jetzt ist der Bettler verschwunden. Die neue Partei an der Stadtspitze hat das Betteln unter Strafe gestellt. In Sölvesborg regieren seit einem halben Jahr die rechtspopulistischen Schwedendemokraten. Politikwissenschaftler sagen: die schwedische AfD.
Verschwunden ist seitdem auch die Regenbogenflagge am Rathaus des 17.500-Einwohner-Städtchens – Symbol für eine offene, tolerante Gesellschaft. Toleranz gehört nicht zum politischen Programm der neuen Bürgermeisterin Louise Erixon und ihrer konservativen Koalition, wenn es etwa um Minderheiten geht. Die Fahne abzuhängen, wurde vielen Sölvesborgern dann aber doch zu bunt. Jetzt sieht man die Regenbogenflagge zwar nicht mehr an dem massiven Backsteingebäude in der Innenstadt, aber sonst an jeder Ecke. Der Herbstwind reißt an ihr auf dem Dach eines Häuschens am Marktplatz. Sie hängt im Fenster der Buchhandlung. Und Rentner zuckeln mit Regenbogenflagge am Auto durch die Stadt.
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Die Diskussion ist geschlossen.
>> Doch viele Schweden fühlten sich überrannt, Wohnraum wurde knapp. <<
Einfach einen Mietendeckel machen und alles wird gut...