Türkisches Flugzeug nach Italien entführt - Protest gegen Papst
Rom/Ankara (dpa) -  Zwei Unbekannte haben eine türkische Passagiermaschine der Turkish Airlines mit mehr als hundert Menschen an Bord über dem Norden Griechenlands entführt. Sie wollen damit nach Angaben einer italienischen Nachrichtenagentur gegen den Besuch des Papstes in der Türkei protestieren.
Nach der Entführung eines türkischen Passagierflugzeuges haben am Dienstagabend im italienischen Brindisi Verhandlungen zur Freilassung der Passagiere begonnen. Die beiden aus der Türkei stammenden Entführer wollen mit ihrer Tat angeblich gegen die jüngsten Islam-Äußerungen von Papst Benedikt XVI. protestieren. Sie verlangen ein Gespräch mit Journalisten, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa.
Zudem wollen sie nach Angaben des italienischen Fernsehens eine Botschaft an den Papst. Die beiden Männer seien bereit, alle Passagiere freizulassen, hieß es aus der italienischen Luftfahrtbehörde. Nach Angaben des italienischen Fernsehens befinden sich 113 Menschen an Bord. Zunächst war von 107 die Rede gewesen.
Die Täter hatten die Passagiermaschine der Turkish Airlines am frühen Dienstagabend auf dem Weg von der albanischen Hauptstadt Tirana nach Istanbul entführt. Das Flugzeug befand sich im griechischen Luftraum, als die beiden Männer die Maschine in ihre Gewalt brachten. Die große Mehrzahl der Passagiere sind Albaner. Die Maschine wurde von italienischen Kampfflugzeugen ins süditalinische Brindisi begleitet, wo sie sicher landete. Der Flughafen wurde abgeriegelt. Von den Insassen der Maschine soll niemand zu Schaden gekommen sein.
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