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  3. Ukraine: Kiew wird zur Todesfalle

Ukraine
20.02.2014

Kiew wird zur Todesfalle

Unter Feuer – nach Augenzeugenberichten wurden Regierungsgegnerauf dem Kiewer Maidan-Platz von Scharfschüssen ins Visier genommen.
Foto: Louisa Gouliamaki, afp

Es sind Szenen wie in einem Bürgerkrieg. Augenzeugen sprechen von gezielten Herz- und Kopfschüssen. Unklar ist, wer auf Demonstranten und Sicherheitskräfte schießt.

Das Zentrum von Kiew gerät für dutzende Menschen zur Todesfalle. In der ukrainischen Hauptstadt feuern Unbekannte auf Regierungsgegner wie auf Sicherheitskräfte. Es gibt wohl weit mehr als 60 Tote an diesem blutigen Donnerstag. Diese Zahl verbreiten zumindest die Regierungsgegner. Verzweifelt versuchen Demonstranten, sich mit Helmen und selbst gebauten Schilden vor den Kugeln zu schützen. Aber oft vergeblich: Immer wieder sinken sie getroffen zu Boden und werden von ihren Mitstreitern hektisch aus dem Schussfeld gezogen.

Im Internet kursieren Videos von mutmaßlichen Scharfschützen

Die Szenen erinnern an einen Bürgerkrieg. Im Internet kursieren Videos von mutmaßlichen Scharfschützen – Maskierte mit gelben Armbinden. „Mit einer einzigen Kugel“ seien viele Regierungsgegner auf dem Unabhängigkeitsplatz Maidan erschossen worden, sagt der freiwillige Arzt Dmitri Kaschin. „Niemand hat zwei oder drei Wunden.“ Das spräche für Profis, die auf hunderte Meter genau treffen. In einem Schnellrestaurant richten Helfer ein provisorisches Erste-Hilfe-Lager ein. Dass die Opposition und Präsident Viktor Janukowitsch erst am Vorabend einen Gewaltverzicht vereinbart haben, erscheint völlig absurd angesichts der Bilder von Blut und Chaos.

Doch wer hinter den tödlichen Schüssen steckt, ist nach wie vor völlig unklar. Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld. Am Abend räumt das Innenministerium zwar ein: Ja, die Polizei hat geschossen. Aber: Nur zur Selbstverteidigung gegen Angriffe der Radikalen.

Waren es Mitarbeiter des Geheimdienstes?

Nach Ansicht von Beobachtern kommen auch Mitarbeiter des Geheimdienstes SBU oder bezahlte Provokateure von Regierungsseite infrage. Gerüchteweise handelt es sich sogar um Spezialeinheiten aus dem Nachbarland Russland, die auf alle feuern und damit für Chaos sorgen sollen.

Und die Panik greift in der Millionenmetropole immer mehr um sich. In Geschäften gibt es Hamsterkäufe, an Tankstellen bilden sich lange Schlangen. Viele Einwohner fliehen aus der Stadt, die Straßen sind verstopft. Schwarzer giftiger Qualm steigt über dem Maidan auf. Immerhin fährt am Abend die U-Bahn wieder.

Nur wenige hundert Meter von den Gewaltexzessen entfernt trifft sich der Staatschef mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sowie dessen Kollegen aus Polen und Frankreich. Er telefoniert mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Aber öffentlich meldet sich Janukowitsch nicht zu Wort. Der Präsident, so formulieren es Kritiker, entzieht sich in der wohl schwersten Stunde seit der Unabhängigkeit 1991 der Verantwortung.

Berichte über Massenfluchten

Mehrere Abgeordnete treten aus Janukowitschs Partei der Regionen aus, die – gemeinsam mit den regierungstreuen Kommunisten – noch die Mehrheit im Parlament hält. Es gibt Berichte über Massenfluchten. Minister bringen angeblich ihre Familien in Sicherheit. An der Obersten Rada treffen Oppositionsmitglieder um Ex-Boxweltmeister Vitali Klitschko und Ex-Außenminister Arsenij Jazenjuk, aber auch regierungsnahe Abgeordnete ein. Sie eröffnen eine Sondersitzung, um etwa Verfassungsänderungen zu besprechen und damit die Vollmachten des Präsidenten zu beschneiden.

„Wir sehen die Situation außer Kontrolle“, muss Klitschko einräumen. Er wirft der Regierung einen Krieg gegen das eigene Volk vor. Aber alle Appelle der ohnehin gespaltenen Opposition verpuffen. Eine politische Lösung der beispiellosen Krise scheint in weiter Ferne. Die Radikalen auf der Straße, die möglicherweise selbst scharfe Munition einsetzen, hören ohnehin nicht mehr auf die Politiker.

Ein Hauch von Umsturz liegt in der Luft

Schon am Vormittag stürmen hunderte Mitglieder der selbst ernannten Selbstverteidigungskräfte gegen die Polizeiketten im Regierungsviertel vor. Ein Hauch von Umsturz liegt zeitweise in der Luft. Einige Milizionäre – oft gerade 18, 19 Jahre alt – geraten in Panik. Dutzende ergeben sich. Dass es Überläufer gibt, dementiert das Innenministerium energisch.

Und im Rest des Landes droht nun auch immer stärker die Eskalation. Im antirussisch geprägten Westen, rund um die Großstadt Lwiw (Lemberg), sehen sich die Regierungsgegner im Aufwind. Sie überrennen Verwaltungsgebäude, setzen Polizeistationen in Brand, vernichten Dokumente. Auf der Halbinsel Krim, einem beliebten Ferienparadies, hingegen drohen moskautreue Kräfte bereits damit, sich wieder Russland anzuschließen – falls Janukowitsch stürzt.

Andreas Stein und Benedikt von Imhoff, dpa

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