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Umstrittene Wahl
02.01.2008

Kenia gerät außer Kontrolle

Eine kenianische Frau trauert vor den Trümmern der Kirche, in der 40 Menschen verbrannten.

300 Tote, brennende Häuser und Kirchen, Tumulte in den Slums - Kenia gerät nach der höchst umstrittenen Wiederwahl seines Präsidenten Kibaki außer Kontrolle.

Nairobi (dpa) - Mehr als 100.000 Menschen sind angesichts dereskalierenden Gewalt in Kenia auf der Flucht. Fast 300 Menschen kamennach Schätzungen des Roten Kreuzes und örtlicher Medien binnen wenigerTage ums Leben.

Die internationale Gemeinschaft verstärkte amMittwoch ihren Druck auf die politischen Kontrahenten in Nairobi, dieKrise beizulegen. Die USA und Großbritannien riefen zu einem Ende derGewalt und zum Dialog auf. Die Afrikanische Union (AU) will in demKonflikt vermitteln. Hintergrund ist der umstrittene Ausgang derPräsidentenwahl. Die Opposition spricht von Wahlfälschung.

US-AußenministerinCondoleezza Rice und ihr britischer Kollege David Miliband appelliertenin einer gemeinsamen Erklärung an die rivalisierenden politischenFührer, für ein Ende der Gewalt zu sorgen. Es gebe unabhängige Berichteüber gravierende Unregelmäßigkeiten bei der Stimmenauszählung,kritisieren beide Politiker. Der südafrikanischeFriedensnobelpreisträger und frühere Erzbischof Desmond Tutu willBerichten zufolge in dem Konflikt vermitteln. Der AU-Vorsitzende JohnKufuor will noch am Mittwoch nach Nairobi reisen und sich mit Kibakitreffen.

Der nationale Wahlleiter, Samuel Kivuitu, räumteerstmals Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Sieges von Amtsinhaber MwaiKibaki bei der Wahl am vergangenen Donnerstag ein. Zugleich sprach ersich für eine unabhängige Untersuchung aus. "Ich weiß nicht, ob Kibakigewonnen hat", zitierte ihn die Zeitung "Der Standard". SowohlRegierung als auch Opposition hätten ihn unter Druck gesetzt, sagte derWahlleiter. Die Wahlkommission hatte Präsident Kibaki am Sonntagabendmit 230 000 Stimmen Vorsprung vor seinem Rivalen Raila Odinga zumSieger erklärt. Nach Auszählung der Stimmen in 90 Prozent derWahlkreise hatte noch Odinga in Führung gelegen.

Allein imzentralkenianischen Rift Valley sind nach Angaben des Roten Kreuzesrund 75 000 Menschen auf der Flucht. Im ebenfalls von Gewalt erfasstenWesten des Landes fliehen immer mehr Menschen ins benachbarte Uganda.Die meisten von ihnen sind Kikuyu und damit Angehörige der VolksgruppeKibakis. Im Ort Eldoret im Westen Kenias waren am Dienstag mindestens35 Menschen bei lebendigem Leibe verbrannt, als ein Mob die Kircheanzündete, in der sie Zuflucht gesucht hatten. Aus Furcht vor Angriffenund Plünderungen verschanzen sich viele Menschen örtlichenMedienberichten zufolge in ihren Häusern oder in Polizeistationen undversuchen, sich zu bewaffnen.

Die Anhänger von Odinga und Kibakimachen sich gegenseitig für die Ausschreitungen verantwortlich. EinRegierungssprecher warf Odingas Anhängern im Sender BBC "ethnischeSäuberungen" vor. Odinga wiederum beschuldigte das Kibaki-Lager des"Völkermordes". Auf die Frage, ob er seine Anhänger zur Ruhe aufrufenwerde, sagte Odinga: "Ich weigere mich, dem kenianischen Volk eineNarkose zu geben, damit es vergewaltigt werden kann." Die Oppositionhat für diesen Donnerstag zu einer Massendemonstration in Nairobiaufgerufen, die von der Regierung untersagt worden ist.

DieDeutsche Welthungerhilfe schloss ihr Büro in der Hauptstadt Nairobi.Das teilte ein Sprecher der Hilfsorganisation am Mittwoch in Bonn mit.Für die Beschäftigten der Niederlassung - derzeit acht Deutsche, einAmerikaner und rund 100 Kenianer - sei eine Ausgangssperre verhängtworden. In dem ostafrikanischen Urlaubsland halten sich nachSchätzungen des Auswärtigen Amtes zur Zeit mehrere tausend deutscheTouristen auf.

Nach Einschätzung des Afrikaexperten ProfessorRolf Hofmeier besteht keine Gefahr eines Bürgerkriegs. "Insbesonderedurch die USA und Großbritannien wird so viel Druck ausgeübt, dassdieses schlimmste Szenario verhindert werden kann", sagte der Expertevom Hamburger Institut für Afrika-Kunde in einem Gespräch mit derDeutschen Presse-Agentur dpa. Hofmeier rechnet damit, dass Polizei undSicherheitskräfte in den kommenden Tagen die Lage unter Kontrollebringen.

In Berlin sagte eine AA-Sprecherin, die Botschaftversuche, Urlauber per SMS oder auch telefonisch über die Lage zuinformieren. Den Betroffenen rät das Außenamt, Massenansammlungen zumeiden und möglichst in den Hotels zu bleiben. Jährlich besuchen etwa200 000 deutsche Touristen das ostafrikanische Land. Deutschland stelltzudem mit fast 5000 Personen nach der früheren KolonialmachtGroßbritannien die größte dauerhaft in Kenia lebende ausländischeGemeinschaft.

Viele Reiseveranstalter bieten den Urlaubernkostenlose Umbuchungsmöglichkeiten an. Allerdings bekommen diejenigenTouristen, die derzeit im Badeurlaub oder auf einer Safari in Keniasind, von den Ausschreitungen kaum etwas mit, wie eine Umfrage derDeutschen Presse-Agentur dpa unter mehreren großen Veranstaltern ergab.

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